Gebühren für Müll sinken

Wülfrath · Das Paket mit Abwasser, Straßenreinigung, Winterdienst und Müllabfuhr wird für den Musterhaushalt 19,42 Euro günstiger. Bei der Müllabfuhr muss die Stadt jedoch Kostensteigerungen berücksichtigen.

 Die ersten Mülltonnen wurden vor fast einem Jahr vor dem WÜlfrather Rathaus angeliefert.

Die ersten Mülltonnen wurden vor fast einem Jahr vor dem WÜlfrather Rathaus angeliefert.

Foto: Oliver Wiegand

Wegen der angespannten Finanzlage mit der vom Kreis auferlegten Haushaltssperre muss die Kalkstadt den Gürtel enger schnallen. Doch die gute Nachricht für den Bürger: Unterm Strich soll das Paket der Entsorgungsgebühren in 2018 günstiger werden. Für die Durchschnittsfamilie eines Vierpersonen-Haushalts sinkt die Jahresgebühr für Müllabfuhr, Straßenreinigung, Winterdienst und Abwasser um 19,42 Euro auf 527,23 Euro.

Die Ersparnis könnte sogar noch höher ausfallen, wenn der Einzelposten der Abfallentsorgung nicht 21 Prozent teurer werden würde. Für einen Zwei-Personen-Haushalt (40-Liter-Tonne, 14-tägliche Leerung) bedeutet das im nächsten Jahr eine Kostensteigerung von 17,62 Euro auf 101,41 Euro. Für einen Vier-Personen-Haushalt mit der 80-Liter-Tonne ist es eine Erhöhung von 35,25 auf 202,82 Euro.

Das zeigt die neue Gebührenkalkulation für das Jahr 2018, die am heutigen Dienstag, 14. November, im Ausschuss für Umwelt und Ordnung (Beginn: 17 Uhr, Großer Sitzungssaal im Rathaus) politisch beraten und schließlich Mitte Dezember im Stadtrat verabschiedet werden soll.

Das Preisgefüge deckt stets die Kosten in den einzelnen Bereichen ab. Für die Schmutzwasserbeseitigung in einem Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 100 Kubikmetern (100.000 Liter) sinken die Kosten um 21 Euro auf 230 Euro. Beim Niederschlagswasser ist am Beispiel eines Grundstücks mit einer anrechenbaren versiegelten Fläche von 65 Quadratmetern mit einer Entlastung von 20,15 Euro auf 63,05 Jahresbeitrag zu rechnen.

Günstiger wird es ebenso bei Straßenreinigung und Winterdienst: Für ein Grundstück in einer Anliegerstraße mit einer Frontlänge von acht Metern verringert sich die jährliche Reinigungsgebühr um 3,68 auf 16,40 Euro - und der Winterdienst (erste Priorität) um 9,84 auf 14,96 Euro.

Stadtkämmerer Rainer Ritsche erklärt den Preissprung bei der Abfallentsorgung von 21 Prozent mit mehreren Faktoren: "Eine Unterdeckung von insgesamt 90.000 Euro aus den Jahren 2014/2015 ist in der aktuellen Gebührenkalkulation zu berücksichtigen." Zum einen sind aufgrund der Tarifergebnisse die Personalkosten stärker gestiegen als ursprünglich angenommen. Zum anderen wurde ein deutlich höherer Aufwand für die Leerung und Säuberung der Abfallbehälter sowie eine erhebliche Zunahme wilder Müllkippen festgestellt. Diese Kosten seien der Restmüllbeseitigungsgebühr zuzurechnen, so Ritsche.

Ferner musste der Entsorgungsvertrag neu ausgeschrieben werden, da dieser ab 1. April 2018 nach sieben Jahren ausläuft. Der neue Vertrag wird für Wülfrath deutlich teurer: "Die Preiserhöhung von rund 25 Prozent liegt nach Prüfung eines von der Stadt eingeschalteten Beratungsunternehmens durchaus im üblichen Bereich", heißt es.

Zusätzlich sind Kosten zu berücksichtigen, die mit dem neuen "Abfallsystem 2018 plus" zusammenhängen. So werden zukünftig die Abfallbehälter im Eigentum der Stadt Wülfrath stehen, zur Identifikation mit einem Chip versehen und ein neues Behälterverwaltungsprogramm eingeführt, teilt das Rathaus mit. In anderen Bereichen habe zudem nur eine Änderung der Kostenumlage stattgefunden, wie bei der Sperrmüllentsorgung. Über den Verkauf von Sperrmüllmarken wurden in den vergangenen Jahren jährlich rund 50.000 Euro refinanziert. Zukünftig wird diese Gebühr - wie in fast allen anderen Städten auch - in den Abfallgebühren enthalten sein.

Kostensteigerungen verzeichnete die Stadt bei der Papier- und Biotonnenabfuhr, der mobilen Schadstoffsammlung sowie der städtischen Abfallannahmestelle. Dies muss ebenso in der neuen Gebührenkalkulation berücksichtigt werden.

(RP)
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