Wülfrath Gasanlage wird buntes Universum

Wülfrath · Schüler der Freien Aktiven Schule haben die Gasdruckregelanlage in Düssel mit buntem Graffiti verschönert. Die Stadtwerke möchten das Projekt in der gesamten Stadt fortsetzen.

 Die Studentinnen Nora Schlebusch und Nicole Wischnewski verschönern mit Schülern der Freien Aktiven Schule eine Gasdruckregelanlage der Stadtwerke in Düssel mit Graffitis.

Die Studentinnen Nora Schlebusch und Nicole Wischnewski verschönern mit Schülern der Freien Aktiven Schule eine Gasdruckregelanlage der Stadtwerke in Düssel mit Graffitis.

Foto: Dietrich Janicki

Der Geruch von Farbe liegt in der Luft. Immer wieder hört man das Klackern der Spraydosen, wenn sie geschüttelt werden. Es folgt das typische Zischen, wenn sorgfältig schwarze Linien gezogen oder Flächen mit bunter Farbe ausgefüllt werden. Nach und nach entstehen Figuren, Muster und Buchstaben. Sie zeigen, wie schön die Zukunft der Erde sein könnte - oder wie furchtbar.

Darüber haben sich Schüler der Freien Aktiven Schule Gedanken gemacht und diese in eigenen Kunstwerken auf die Wand gebracht. Genauer, auf die vier Wände der Gasdruckregelanlage am Hohlweg in Düssel. Die erstrahlen seit gestern in den bunten Farben des Universums, verziert mit den zwei Walen Günter und Carsten, einer Erde, einem Astronauten, der auf einer Rakete ins Weltall fliegt, sowie Sternen und Planeten. Eine Woche lang haben 18 Schüler der Klassen sechs bis zehn Ideen gesammelt, Entwürfe gemacht und sich schließlich an die Arbeit vor Ort gemacht.

Möglich gemacht haben dies die Stadtwerke Wülfrath, deren Technischer Geschäftsführer Michael Gallinat ganz begeistert von dem Projekt ist. "Die Schüler waren vollkommen frei in der Gestaltung, was dabei herausgekommen ist, ist wirklich ganz toll." Bereits zum dritten Mal haben die Stadtwerke einer Schule eine Anlage zur Gestaltung übergeben. "Wir hatten immer das Problem, dass unsere Gebäude mit Graffitis beschmiert wurden", erklärt Gallinat. Dann hörte er davon, dass es einen Ehrenkodex unter Sprayern gibt. Ist eine Wand bereits von einem Kunstwerk verziert worden, wird sie nicht mehr besprüht. Und so entstand das Graffiti-Projekt, an dem zuerst die Hauptschule und anschließend die Realschule teilnahmen.

Jetzt war also die Freie Aktive Schule dran und Schüler wie Nele, Lotte, Til oder Justus hatten einen Riesenspaß daran, das Sprayen auszuprobieren und sich ihre eigenen Gedanken zum Thema Klimaschutz und Universum zu machen. "Das Thema ist uns sehr wichtig, und das wollten wir auch zeigen", erklären Til und Justus. So tragen die Wale Carsten und Günter, aber auch Bienen jeweils einen Helm, der sie mit der Luft zum Atmen versorgt. Die mögliche Zerstörung der Erde wird genauso gezeigt wie die Schönheit, die sie zu bieten hat. Begleitet wurden die Schüler von den Künstlerinnen Nicole Wischnewski und Nora Schlebusch, die ihnen zeigten, wie man Ideen in die Tat umsetzt. "Die Schüler hatten keine Vorkenntnisse, aber sehr viele Ideen."

Michael Gallinat ist von der Aktion jedenfalls so begeistert, dass er sie auch gerne auf andere Orte in Wülfrath ausweiten würde. "Am Kaufpark haben wir noch so eine hässliche Wand, eigentlich gibt es Wände ohne Ende, die wir so bunter und schöner gestalten könnten." Und auch in der Freien Aktiven Schule sind alle Beteiligten sehr zufrieden. "Ich habe den Schülern schon vorgeschlagen, eine Schülerfirma zu gründen und Garagentore und Wände zu gestalten", erklärte Lehrerin Sigi Pierniczek.

(cebu)
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