Wülfrath. Flüchtlinge helfen beim Dreck-weg-Tag

Wülfrath. · Ein großer Erfolg war die Säuberungsaktion in der Kalkstadt. 500 Wülfrather waren im Einsatz.

Zum 30. Mal fand am Samstag die Aktion Wülfrather Dreck-weg-Tag statt. An über 50 angemeldeten Einsatzorten wurden Blumen gepflanzt, Müll entfernt und kleinere Reparaturarbeiten vorgenommen. Mit dabei waren auch Flüchtlinge aus Syrien und Afghanistan, die fleißig mithalfen.

Rund um den Kreisverkehr an der Fliethe waren sie mit Greifern und Müllsäcken unterwegs, um Müll und Unrat aufzusammeln und so ihren Teil zur Gemeinschaftsaktion beizutragen. "Die Flüchtlinge sind in der Unterkunft am Angerweg untergebracht und haben sich sofort bereit erklärt, mitzuhelfen, als sie vom Wülfrather Dreck-weg-Tag hörten", sagt Reiner Schmidt. Er ist seit Januar der offizielle Flüchtlingsbeauftragte der Stadt Wülfrath und war zuvor 30 Jahre in der Jugendförderung tätig.

Tagtäglich ist er mit unterschiedlichsten Aufgaben und Problemen konfrontiert, vor denen die hier untergebrachten Flüchtlinge stehen. "Mal geht es um die Einschulung eines Kindes, mal geht es um gesundheitliche Probleme und manchmal auch um soziale Probleme in den Einrichtungen selbst", erläutert Reiner Schmidt. "Die Arbeit mit den Flüchtlingen ist immens wichtig und die Stelle eines Flüchtlingsbeauftragten war dringend notwendig".

Hierbei betont er immer wieder, wie freundlich und aufgeschlossen die Flüchtlinge, sowohl in Wülfrath als auch andernorts, seien. "Sie wollen nicht als Problem wahrgenommen werden. Sie fragen immer wieder nach Sprachkursen, wollen sich integrieren und mithelfen", so Schmidt. Am Samstag hatten sie die Gelegenheit dazu und trafen sich bereits früh morgens, um beim "Dreck-weg-Tag" fleißig mit anzupacken. Rund drei Stunden dauerte die Aktion an der Fliethe und nach einem gemeinsamen Mittagessen am städtischen Baubetriebshof, das im Rahmen der Aktion für alle Helferinnen und Helfer in Wülfrath organisiert wurde, ging es rund um das Bürgerzentrum in Rohdenhaus noch für einige Stunden weiter. "Um sozusagen vor der eigenen Haustür zu kehren", erklärt Reiner Schmidt.

Insgesamt waren rund zwanzig Flüchtlinge beim Wülfrather Dreck-weg-Tag dabei.

Auch in Düssel ist wieder sauber gemacht worden. Fast der gesamte Vorstand des Bürgervereins hat für die Sauberkeit des Ortsteiles gesorgt und Wege und Straßenränder geputzt. Leider finden sich für diese Arbeiten kaum noch junge, freiwillige Helfer, so mussten die Vorstandsmitglieder ran, leider ohne Greifzangen, denn die waren bei der Bauhofausgabe nicht mehr vorhanden, so musste man sich kurzerhand selbst welche besorgen. Kurz nach 12 Uhr war dann alles erledigt und Düssel strahlte wieder ohne den schäbigen Müll.

"Kaum waren die Einladungen an Vereine, Schulen, Kindertagesstätten, Wülfrather Betriebe, Umweltverbände, Institutionen, an die örtliche Politik und andere Ortsgruppen versandt, gingen die ersten Anmeldungen für den Wülfrather Dreck-weg-Tag ein", zeigt sich Ulrike Eberle, Organisatorin des Aktionstages, begeistert. Unter dem Motto "Wülfrath soll sauber werden" wurde am Samstag an mehr als 50 Einsatzorten aufgeräumt.

Vereinsmitglieder, Betriebe, Schulen, Kindertagesstätten, Bildungseinrichtungen und Institutionen, aber auch viele Einzelpersonen und Familien krempelten die Ärmel hoch.

Mehr als 500 Wülfrather waren für ihre Stadt im Einsatz. "Alle Freiwilligen erleben beim jährlichen Cityputz das Wir-Gefühl und tragen die Themen Sauberkeit und Abfallvermeidung damit demonstrativ in das öffentliche Bewusstsein", freut sich Ulrike Eberle.

(chb)
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