Wülfrath Feuerwehr: Gerätewarte sind voll ausgelastet

Wülfrath · Brände löschen, Menschen evakuieren und Leben retten: Die Aufgaben der Feuerwehr sind vielfältig. Damit im Notfall alles klappt, muss nicht bloß der Feuerwehrmann auf Zack, sondern sein Equipment bestens präpariert sein. Dafür beschäftigt die Stadt sieben Gerätewarte. "Das ist alles andere als eine Kleinigkeit", weiß Florian Gerstacker, Chef der Feuerwehr. Zu den Kernkompetenzen zählt, die Werkstätten zu unterhalten, diverse Gerätschaften im Sinne des Qualitätsmanagements bereitzuhalten, aber auch Dienstleitungen wie der Betrieb der Hausdruckerei. Neben dem Brand- und Katastrophenschutz rücken Feuerwehrleute ebenfalls aus, wenn wegen Starkregens Bäume umkippen, Gullys überlaufen oder Keller unter Wasser stehen. Sie sind im Einsatz, wenn nach einer Autoverunfallung Benzin ausgelaufen ist und helfen, wenn beispielsweise für Flüchtlinge eine Notunterkunft (NUK) im Gymnasium eingerichtet wird.

"Es wird verkannt, was hier geleistet wird", zumal, weil viele der Dinge, die die glorreichen sieben Gerätewarte erledigen, über die Kernkompetenzen hinaus gehen. Als jetzt zum Beispiel Fundräder vom Ordnungsamt versteigert wurden, waren es die Gerätewarte, die die Vehikel "mal eben auf dem kleinen Dienstweg flott gemacht" haben. "Das kann man nicht monitoren, das führt ins Uferlose."

Diese Dokumentation aber forderte jetzt die Politik. Gecheckt werden sollte, ob der Personalschlüssel stimmt. Unter Zuhilfenahme von Einsatzplanungen und unter Berücksichtigung regelmäßig geleisteter externer Aufgaben wie Schulunterricht zu erteilen oder die Kleiderkammer für die 90 freiwilligen Feuerwehrleute auf Stand zu halten, gibt es eine Zahl: 8081 Stunden leisten die Gerätewarte pro Jahr. Dem Dienstschlüssel entsprechend wäre das "eine Punktlandung", die Zahl entspricht dem Volumen, das sieben Mann leisten können.

Theoretisch. Denn unberücksichtigt bleibt, dass im Vergleich zu Vorjahren die Einsätze "häufiger und länger" wurden und deshalb die Gerätewarte weniger auf der Wache sind. Das sei heikel, nicht bloß weil Aufgaben wie Einsatzvorbereitungen kaum bewältigt werden könnten. Salopp gesprochen müssen nach einer absolvierten Rettung verbrauchte Materialien wieder aufgestockt und zum Einsatz gebrachte Gerätschaften neu justiert werden. Und: "Etwa zehn Prozent der Aufgaben, die wir absolvieren, sind Jobs, die eigentlich gar nicht von uns absolviert werden müssten." Wie viel Geld die Stadt spart, weil die Gerätewarte sie übernehmen, und nicht externe Dienstleister dafür bezahlt werden müssen, ist eine andere Rechnung.

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