Wülfrath Ein Wiedersehen mit lokalen Rock-Legenden bei den Würgern

Wülfrath · Ehemalige Schülerbands kehrten beim Konzert am Samstagabend in den Würger-Club zurück.

 Zu Beginn Abends standen Hot Springs und Cold Turkey gemeinsam auf der Würger-Club-Bühne.

Zu Beginn Abends standen Hot Springs und Cold Turkey gemeinsam auf der Würger-Club-Bühne.

Foto: Dietrich Janicki

Ein Rockkonzert unter alten Freunden gab es am Samstagabend im Würg-Club am Zeittunnel. "Hot Springs" und "Cold Turkey" spielten ein gemeinsames Konzert im ausverkauften Haus - schon im Vorverkauf waren alle Karten weg gewesen.

Die Fans der beiden ehemaligen Schülerbands waren bunt gemischt: Von Kindergartenkindern bis zu Rockfans im Rentenalter war jede Altersklasse vertreten. Die meisten im Publikum kannten die Musiker aus ihren Anfängen am Städtischen Gymnasium. Dort waren beide Bands im Sommer beim Open-Air-Konzert aufgetreten. Mit dem gemeinsamen Abend kamen sie nun vielen Fan-Wünschen nach.

Beide Bands haben etwas geschafft, was in der Rock-Szene nicht gerade Standard ist. Sie spielen nach über 30 Jahren immer noch in Originalbesetzung auf. Rüdiger Frint von den Hot Springs hatte das Konzert organisiert und vorher mal nachgerechnet: Über 500 Lebensjahre Wülfrather Musiktradition standen auf der Bühne. "We're having a party" ist unser Programm für heute", sagte Frint. Nach einem Einmarsch zu dem Song von Rod Stewart legte er mit seinen Hot Springs vor.

Ihre alten Hits wie "Brother", "Strong Love" und "Going Down" konnten die meisten im Publikum noch mitsingen. Die Hot Springs waren aber eine meinungsstarke Band. Einige Songs erinnerten an politische und gesellschaftliche Ereignisse in den 1980er Jahren: "Fighters of the Rainbow" handelte von der Versenkung des Greenpeace-Schiffes Rainbow Warrior 1985. Auch die Attentate auf John Lennon und Ronald Reagan wurden thematisiert. Hörenswert ist das auch heute noch. Gehalten haben sich aber auch die Spielfreude und musikalische Klasse der Band. Wer schon so lange zusammen auf der Bühne steht, braucht nicht mehr viel zu proben. "Freitagabend haben wir uns noch zusammengesetzt", sagte Frint. Das langjährige Bandmitglied Henry Baaske trat als Ehrengast am Keyboard auf.

Nach einer kurzen Pause legten dann Cold Turkey nach. Die Gruppe um Frontmann Jörg "Biester" Biesterfeld hat in den letzten 35 Jahren so ziemlich alle Highlights der Rockgeschichte gecovert. Von Simple Minds über Aerosmith bis zu Mando Diao servierten sie dem Publikum die großen Namen. Die Stärke von Cold Turkey ist dabei, dass sie jedem Lied ihre eigene Note geben - nicht nachspielen, sondern interpretieren. Biesterfelds Stimme trägt zu diesem Effekt bei. Zur Freude der Fans spielte die Band auch Stücke ihrer eigenen LP aus den Schülerband-Zeiten. Zu den Zugaben teilten sich die alten Freunde dann Bühne, Instrumente und Mikros. Ein toller Abend!

(rab)
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