Wülfrath DRK zeigt Wege aus der Schuldenfalle auf

Wülfrath · In finanzielle Notlage kann jeder geraten. Eine schwere Krankheit, Trennung vom Partner oder der Verlust des Arbeitsplatzes - es sind meist diese einschneidenden Erlebnisse, die zu Geldproblemen führen können. Dagmar Peetz, Schuldnerberaterin beim Deutschen Roten Kreuz (DRK), erlebt dies tagtäglich. "Überschuldung kann den ganzen Menschen destabilisieren. Wer in finanzielle Not geraten ist, braucht Unterstützung", mahnte sie im Ausschuss für Gesellschaft und Soziales bei der Vorstellung des Jahresberichtes der DRK-Schuldner- und Insolvenzberatungsstelle. Vorsitzender Andreas Seidler (CDU) dankte ihr während der Sitzung bei der Awo an der Schulstraße für ihre Ausführungen.

Seit 26 Jahren steht Peetz beim DRK jenen zur Seite, denen die Kosten über den Kopf wachsen. "Ich bin Schuldnerberaterin, keine Gläubigerberaterin", betonte sie. Als einen riesigen Schritt für die Betroffenen wertet sie es, die Scham zu überwinden und um Hilfe zu fragen. Jeden Mittwoch von 8.30 bis 11 Uhr bietet das DRK in der Geschäftsstelle an der Goethestraße 1 eine offene Sprechstunde an. Wer kommt und von Dagmar Peetz erfährt, dass es einen Weg aus der Schuldenfalle geben kann und in welcher Form ein Schuldner geschützt ist, lässt seine schlaflosen Nächte hinter sich, kann wieder nach vorne blicken.

41 Langzeitberatungen konnte sie im vergangenen Jahr abschließen, 36 im Jahr 2015. Zugleich sind 42 beziehungsweise 43 neu hinzugekommen. 74 Betroffene fragten 2016 bei der Kurzberatung um Hilfe. "In diesem Jahr sind wir aber schon bei über 90", betont die Schuldnerberaterin. Zum Großteil sind die Ratsuchenden zwischen 26 und 51 Jahre alt. Zugleich macht sich die Altersarmut deutlich bemerkbar. "Mittlerweile sind viele, die in die Beratung kommen, im Rentenalter oder kurz davor." Meist drücken, wie die DRK-Statistik zeigt, Schulden in Höhe zwischen 5000 und 10.000 Euro, ein bis fünf Gläubiger sind überwiegend zu bedienen.

(RP)
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