Wülfrath Drei Männer setzen taffe Wülfrather Frauen in Szene

Wülfrath · Um die ehrenamtlich in der Stadt aktiven Frauen sichtbar zu machen, ließ Gleichstellungsbeauftragte Gudula Kohn sie fotografieren. Die Bilder werden jetzt im Rathaus gezeigt.

 Stellen ihr Licht leider zu oft unter den Scheffel: Die engagierten Ehrenamtlerinnen lächeln hier im Hintergrund der Ausstellungseröffnung mit den drei Fotografen, die sie ins rechte Licht gerückt haben.

Stellen ihr Licht leider zu oft unter den Scheffel: Die engagierten Ehrenamtlerinnen lächeln hier im Hintergrund der Ausstellungseröffnung mit den drei Fotografen, die sie ins rechte Licht gerückt haben.

Foto: Dietrich Janicki

Das sonst eher zweckmäßig wirkende Rathausfoyer als Kunstraum zu nutzen, ist nicht neu. Jetzt ist wieder mal eine sehr spezifische Schau eröffnet worden. Mit "Wülfrather Frauen im Ehrenamt - sichtbar, kompetent, engagiert" werden Bürgerinnen der Stadt, die sich für Menschen vor Ort einsetzen und sich um sie kümmern, präsentiert. Mehr Lokalkolorit geht nicht.

"Ich ziehe meinen Hut", verbeugte sich Gleichstellungsbeauftragte Gudula Kohn vor den Porträtierten. Zusammen mit den sechs Ratsfrauen sowie sachkundigen Bürgerinnen ist sie die Initiatorin. Und hätte die von ihr so verehrten Ehrenamtlerinnen auch selbst ins richtige Bild gerückt. "Aber wenn ich da selbst mit meinem Fotoapparat rumhantiert hätte, wäre das nichts geworden." Also sprach sie das hier verwurzelte Fotokollektiv "Die Drei" an. Und so wurden die Frauen von Peter Delvos, Fritz Reich und Burkhard Rüdiger abgelichtet.

Zu sehen sind strahlende Gesichter, grüppchenweise stehen Evas Töchter beieinander und blicken frohgemut in die Kamera. Zur reinen Abbildung der handelnden Personen sind aber Antworten auf Fragen dokumentiert. Lang ist die Liste der Antworten, was das Sicheinbringen bewirkt: "Ich fühle mich als Teil der Gemeinschaft", "ich habe das Gefühl, ich kann was bewegen" oder auch "die Aussicht auf ein friedliches Zusammenleben" sind hier aufgelistet. Ebenso wie die Frage nach dem "warum engagiere ich mich?" oder "was möchte ich bewegen?" ist die Ausstellung einerseits Momentaufnahme. Andererseits hat sie Vorbildcharakter und soll andere und weitere Frauen dazu bringen, sich für Wülfrath und seine Bewohner stark zu machen. "Wir haben zurzeit nur sechs Frauen im Rat sitzen", erklärt Kohn die Anzahl für "ausbaufähig". Zur Ausstellungseröffnung spielte "Recover 13" Hymnen an die Weiblichkeit wie "Supergirl" in rein weiblicher Besetzung, wofür es Applaus gab. Vielleicht vertreten die Vier irgendwann Bürgerinteressen im Rat. "Das hier ist der Anfang", sagte Kohn zu der Aktion, die sie übrigens am liebsten mit "Ja!" überschrieben hätte. Denn egal, wen sie im Vorfeld zur Auktion befragte, alle hätten ihr sofort zugestimmt und hätten mitmachen wollen. "Wir wollen voneinander lernen, aktiv sind und etwas bewegen", deshalb treffen im August Ehrenamtler auf Politiker - um sich weiter zu vernetzen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort