Wülfrath Die längste Saison im Zeittunnel

Wülfrath · Noch ist er im "Winterschlaf", doch der Zeittunnel bereitet sich auf die längste Öffnungszeit seines 13-jährigen Bestehens vor. Vom 20. März bis 23. Oktober wird das erdgeschichtliche Museum seine Tore öffnen. Der große Schritt mit Renovierung und Umbau wird aber erst 2017 klappen. Der Landschaftsverband hat noch keine Finanzhilfen bewilligt.

Wülfrath: Die längste Saison im Zeittunnel
Foto: Achim Blazy

So sieht eine erfolgreiche Bilanz aus: Mehr als 10.000 Besucher sind im vergangenen Jahr wieder gekommen. Das "Tunnelflimmern" war ein absolutes Highlight, ebenso die Ausstellung des renommierten Naturfotografen Klaus Tamm. Und zum Abschluss der Saison lockte Ende Oktober wieder das Apfelfest zahlreiche Besucher in und an den Zeittunnel. Zusammen mit den Fledermäusen in der Winterruhe hat Kulturamtsleiterin Andrea Gellert aber nicht die Hände in den Schoss gelegt. Vor allem warten sie und das Team am Hammerstein auf den Bewilligungsbescheid über Fördermittel des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR).

Mit ihm sollen der Zeittunnel und dann sein Umfeld neu geplant und multimedial umgebaut werden. Noch ist nicht klar, ob die beantragten Fördermittel zur Attraktivierung fließen werden. "Wir warten täglich auf eine Entscheidung", sagte Andrea Gellert gestern.

Sollte das so sein, muss das vor allem in diesem ersten Halbjahr geplant und später umgesetzt werden. "Wir wollen moderner werden", kündigte Gellert bereits an. Vorausgesetzt, die Gelder fließen, soll es im Tunnel zukünftig neue Darstellungsformen geben. Dazu äußerte sich der Landschaftsverband aber bislang nicht genau.

Fakt ist: Das Jahr 2016 wird noch einmal eine Art Übergangsjahr. Nach dem Bescheid durch den LVR wird es bis zum Sommer dauern, bis Ideen und die einzelnen Maßnahmen in einem Konzept münden.

Dann sollen auch Kostenvoranschläge raus sein, sagt Gellert, denn: "Diese technischen Einrichtungen, die wir dann eventuell kaufen können, gibt es nicht von der Stange. Sie müssen auf unser Museum gepolt sein", sagt sie.

Erst im kommenden Jahr könne man an die konkrete Umsetzung gehen, so dass also erst die nächste Saison die erste wirklich "neue" sein wird.

Aber auch in diesem Jahr soll der Zeittunnel trotz besonderer Highlights eine solide gute Saison hinlegen. Fünfstellige Besucherzahlen, "Tunnelflimmern" und das abschließende Apfelfest seien gesichert und lockten wieder Besucher nicht nur aus Wülfrath.

Derzeit genießt das Warten auf den LVR-Bescheid Priorität. Andere Gelder werden nicht kommen. In der jüngsten Kulturausschusssitzung musste Gellert den Mitgliedern beichten: Der Zeittunnel wird keine europäischen Fördergelder für einen Naturerlebnispfad erhalten. Es seien ausschließlich riesige Projekte und ganze Regionen bedacht worden, teilte sie im Dezember mit. Auch aus dem Grund bleibt die Zukunft des Zeittunnels ein Dauerthema. Im Sommer 2015 schien das Thema Zeittunnel endgültig mit Mehrheit gesichert. CDU und SPD, dazu noch im Rat die Grünen und Linken, stimmten für den Weiterbetrieb bis zum Jahr 2022. Die Wülfrather Gruppe und die FDP wollten das Aus und die Schließung nach dieser Saison.

Vor allem die WG mit Fraktionschef Wolfgang Peetz sieht in den städtischen Finanzansätzen Grund für ihre seit langem vorgetragene Kritik: Der Zeittunnel sei nicht bezahlbar und gehöre schnellstens geschlossen. Dem schoben aber CDU und SPD einen Riegel vor.

(rei)
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