Wülfrath Coole Zeichenstunde mit Mangas in Bücherei

Wülfrath · Riesenaugen, wilde Haare und ein stupsnäsiges Lächeln - Marina Völker vermittelte zeichnerische Techniken, wie Mangas entstehen.

 In Schwung brachten sich die "Mangaka", indem sie wilde Bögen malten. Später wurden Pandas und Lieblings-Animes gezeichnet.

In Schwung brachten sich die "Mangaka", indem sie wilde Bögen malten. Später wurden Pandas und Lieblings-Animes gezeichnet.

Foto: Dietrich Janicki

Punkt, Punkt, Komma, Strich, fertig ist das Mondgesicht. Mit Mangas ist es nicht ganz so einfach. Aber wer den Dreh heraus hat, kann seine Lieblingsfiguren ziemlich schnell selbst zeichnen.

Wie das funktioniert, erklärte Marina Völker 13 Teilnehmern, mit Leon befand sich ein einziger Junge darunter, in der Medien Welt. Riesige Augen und wilde Farbmischungen sind charakteristisch für diesen Stil. In Mode gekommen ist er in den vergangenen Jahren, Manga-Conventions bringen regelmäßig Farbe in die herbstliche Tristesse. Wortwörtlich übersetzt bedeutet der Begriff "willkürliche Striche", kein wirkliches Kompliment für die Technik, die es seit etwa 1300 Jahren gibt. "In Japan sind Mangas so alltäglich wie die Zeitung", populär wurden sie durch einen gewissen Tezuka Osamu. der war eigentlich Medizinstudent und schuf 1947 das erste Manga-Comic. "Es umfasste gleich mehrere hundert Seiten", berichtete Marina Völker ihren staunenden Zuhörern.

Die Kombination aus "Kirschblüte und Walt Disney" hat viele Fans - unter den Teilnehmerinnen wusste fast jede eine Lieblingsfigur zu benennen. "Ich wäre gerne so wie sie", sagte Hanna (12) über Aya Mikage, ihr Lieblings-Anime. Diese Figur auf das von Marina Völker vorgefertigte Stück Pappe, aus dem ein individuelles Lesezeichen werden sollte, zu bringen, war ihr erklärtes Ziel.

Vorher wurden einige Fingerübungen absolviert. Mit dem möglichst spitzen Buntstift - der hat nämlich eine weite Malfläche - wurde die Kunst des Schraffierens geübt. "Schafft Übergänge", lautete die Anweisung, Haare zum Beispiel außen dunkel und innen heller zu kolorieren, schafft Authentizität und lässt jeden Friseur wegen des natürlichen Ergebnis staunen. Überhaupt darf bei der Erstellung immer und unbedingt Mut zur Farbe bewiesen werden - ein Panda muss nicht Schwarz-Weiß sein, nur weil er so in der Natur herumläuft. Im japanischen Comic kann er neongrün mit violett sein.

"Macht euch einen groben Zeichenplan", lautete ein weiterer Tipp. Denn mutiert der geplante Panda dann doch zur Katze, ist das nicht schlimm. "Es sollte bloß immer alles auf die Seite passen." Deshalb rät Marina Völker, deren Schwester Alexandra übrigens seit 15 Jahren "Mangaka" ist, wie Manga-Zeichnerinnen im Fachjargon heißen, nie mit den Füßen, sondern immer mit dem Kopf anzufangen. bei dem sind Haare und Augen die signifikantesten Punkte, regelrechte Erkennungszeichen. "Die Anse ist nicht mehr als ein Punkt, Lippen werden durch einen Strich angedeutet." "Klingt alles leichter, als es ist", war von verschiedenen Tilnehmern zu hören. Vor allem denjenigen, die den Buntstift gegen Aquarellfarben eingetauscht hatten. "Da muss ich echt zu Hause üben", nahm sich Hanna Aufgaben mit.

(RP)
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