Wülfrath Citymanagerin setzt auf Wülfraths Flair

Wülfrath · Anke Haun will zusammen mit den gut 160 Gewerbetreibenden in der Innenstadt den Handelsplatz voranbringen. Gleichwohl gebe es äußere Einflüsse, die nicht beeinflusst werden könnten.

 "Wülfrath hat Flair", sagt Citymanagerin Anke Haun, die für die Gewerbetreibenden in der Innenstadt Ansprechpartner ist.

"Wülfrath hat Flair", sagt Citymanagerin Anke Haun, die für die Gewerbetreibenden in der Innenstadt Ansprechpartner ist.

Foto: D. Janicki

Eine Menge Potenzial sieht Anke Haun in der Kalkstadt. "Wülfrath hat Flair", sagt sie. "Es ist eine schöne Mittelstadt mit einem ansprechenden historischen Stadtkern. Damit kann Wülfrath punkten; das ist ein Vorteil." Die 30-Jährige will ihren Beitrag dazu leisten: als Citymanagerin vom Büro Stadt + Handel. Seit gut drei Monaten liegt diese Aufgabe in ihren Händen; im Sommer hat sie beim Citymanagement den Staffelstab von Aylin Meßing-Branse übernommen, die rund fünf Jahre in Wülfrath wirkte. Hauns Eindruck war von Anfang an positiv. Sie sei begeistert von der Stadt.

Zum Kartoffelfest am näher rückenden Wochenende des 23. und 24. September mit verlängerten Ladenöffnungszeiten am Samstag und dem verkaufsoffenen Sonntag startet, wie sie betont, "ein schönes Zwischennutzungsprojekt": Andreas Feller aus Mettmann und Künstler des Offenen Ateliers der Bergischen Diakonie sowie Monika Abbotts aus Wülfrath stellen in den leerstehenden Ladenlokalen Wilhelmstraße 150 und Kirchplatz 1 ihre Kunstwerke aus.

Bis Ende Oktober dauert die kreative Aktion, die das Citymanagement gemeinsam mit Eigentümern, der Stadt und den hiesigen Künstlern auf die Beine stellt. "Die unschönen schwarzen Löcher der leerstehenden Läden werden mit Leben gefüllt", erklärt Haun. Gemeinschaftsprojekte wie dieses entwickelt Citymanagerin Anke Haun gerne, zeigen sie die Stadt doch gleich in einem freundlicheren Bild.

Ob Dienstleistung, Gastronomie oder der Einzelhandel - gut 160 Gewerbetreibende sind in der Wülfrather Innenstadt ansässig. "Wir binden die Kräfte, um die Schlagkraft zu erhöhen."

Das Citymanagement sei das Bindeglied zwischen der Stadtverwaltung, der Händlerschaft und auch der Werbegemeinschaft Wülfrath pro, erklärt Karsten Niemann, Wirtschaftsförderer bei der Stadt.

Beratung ist ein wesentlicher Schwerpunkt der Arbeit des Citymanagements. Dabei stellt Anke Haun unter anderem Kontakte her. Das ermöglicht auch der Seminarabend für Gewerbetreibende aus der Innenstadt Wülfraths am 11. Oktober im Rathaus. "Optimale Präsenz im Internet" lautet das Thema im Rahmen der Veranstaltungsreihe "lokaler Marktplatz Wülfrath: online - offline".

Der Handel im Internet ist eine Herausforderung an den Einzelhandel. Dem muss sich Wülfrath ebenso stellen. Gleichwohl, erklärt Haun, gibt es äußere Einflüsse, die der Handelsplatz nicht beeinflussen kann. Gewisse Filialisten beispielsweise wären nie für Wülfrath zu gewinnen, weil sie sich erst in Städten ab 50.000 Einwohner ansiedeln. Dafür ist die Kalkstadt zu klein. "Solche unbeeinflussbaren Faktoren müssen wir akzeptieren."

Die Verbesserung des Branchenmixes bezeichnet sie als Mammutaufgabe. Vorteil für Wülfrath seien die vielen Inhaber-geführten Geschäfte. "Das macht das Individuelle aus." Im Advent öffnet der lebendige Adventskalender wieder die Türen. "Das werden wir fortsetzen", sagt Haun mit Blick auf die besonderen Aktionen, die die einzelnen Geschäfte dann jeweils anbieten.

Das Citymanagement begleitet auch den Verfügungsfond, bei dem Gewerbetreibende Ideen einbringen können und deren Umsetzung dann zu 50 Prozent bezuschusst werden kann.

(RP)
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