Wülfrath Chöre feiern in Wülfrath

Wülfrath · Alle zwei Jahre findet das Bergische Chorfest statt. In der Evangelischen Stadtkirche in Wülfrath war der MGV Sängerkreis Gastgeber und imponierte mit seinen 60 Mitstreitern.

 "Allegra Musica" unter der Leitung von Manfred Schürner war einer der Gastchöre, die in Wülfrath auftraten.

"Allegra Musica" unter der Leitung von Manfred Schürner war einer der Gastchöre, die in Wülfrath auftraten.

Foto: S. Köhlen

Alle zwei Jahre findet des Bergische Chorfest statt, das der gleichnamige Verein seit 1950 ausrichtet - dieses Mal in der evangelischen Stadtkirche Wülfrath, die mit ihrer unzweifelhaft guten Akustik von Musikern unterschiedlichster Genres gerne zu Konzerten genutzt wird.

Hausherr Pfarrer Ingolf Kriegsmann begrüßte die teilnehmenden Chöre und die Gäste, die, wohl bedingt durch das schöne Wetter, leider nicht alle Plätze füllten.

Eingeleitet wurde das Konzert mit einer Eigenkomposition des musikalischen Hausherrn, Kantor Thomas Gerhold, La Sagrada Familia, einem Stück, das im Mittelteil mit markanten Akkorden, umspielt von quirligen Verzierungen gefiel.

Allegra Musica, ein gemischter Chor aus dem oberbergischen Engelskirchen, hatte sein Programm mit Werken aus vier Jahrhunderten ausgesucht und mit der Komposition "Cantique de Jean Racine" von Gabriel Fauré besonders gefallen. Unter dem Dirigat ihres engagierten Chorleiters Manfred Schürner gelang dem Chor mit guter Dynamik ein feiner Gesamtklang.

Alpenländische Klänge füllten den Raum, als der Leverkusener Damenchor die Kirchberger Singmesse von Lorenz Maierhofer aufführte. Eine schlichte, volksnahe Komposition, die die Sängerinnen voller Inbrunst, wie unter anderem beim Halleluja im Zwischengesang, aber konzentriert mit ihrem Dirigenten Juliano Suzuki aufführten.

Überhaupt, alle Chöre beeindruckten durch enorme Präsenz und gut verständliche Aussprache, sehr erfreulich, aber nicht alltäglich.

Der Kammerchor Langenfeld mit seinem Leiter Christoph Willer hätte, wenn es nach dem Publikum gegangen wäre, sein Programm umstellen müssen. Schon mit dem Stück von John Rutter wurde Begeisterung spürbar, aber "In the Last Days" von dem Zeitgenossen Joseph M. Martin kam ein Jubel auf, der noch nicht gegeben werden sollte. Eine herrliche Komposition des Amerikaners, die dem Chor bestens gelang. Der gastgebende Chor bei diesem Bergischen Chorfest war der Männergesangverein Wülfrath. In stattlicher Größe von circa 60 Sängern imponierte er schon bei der Aufstellung. Eine Hymne für acht Männerstimmen von Franz Schubert, ein großer Chor mit viel Erfahrung und ein hervorragendes Solistenquartett - Herz, was willst du noch mehr.

Der Dirigent Lothar Welzel forderte seinem Chor große Aufmerksamkeit ab, und so gelangen vorzüglich pp Stellen und volltönender tutti Klang. Romantik pur.

Es war ein sehr schönes Sängerfest, und wenn überhaupt etwas zu ändern vorgeschlagen werden sollte, dann vielleicht die Programmauswahl: Ave verum corpus, Abendlied, Locus iste kennt jeder. Neue Kompositionen träfen bei einer solchen Veranstaltung auf gespanntes Zuhören. Dennoch - großartiger Beifall dankte den Chören, die mit ihren Vorträgen dem Publikum einen schönen Nachmittag beschert haben.

(eise)
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