Wülfrath CDU fordert kleinere Schulklassen

WÜlfrath · Die Sekundarschule bildet im nächsten Jahr eine zusätzliche Klasse für Seiteneinsteiger. Sie soll alle 15 Kinder, die die Erprobungsstufe des Gymnasiums nicht schaffen, aufnehmen.

 Axel Effert, Andreas Seidler und Martin Sträßer gehen mit der alten rot-grünen Landesregierung hart ins Gericht.

Axel Effert, Andreas Seidler und Martin Sträßer gehen mit der alten rot-grünen Landesregierung hart ins Gericht.

Foto: Köhlen, Stephan

Bald gibt's Zeugnisse. Schon jetzt erteilt die Wülfrather CDU der alten, rot-grünen Landesregierung für die vergangene Legislaturperiode bei der Schulpolitik schlechte Noten. Sie habe die Kommunen in ein Dilemma geführt, betonten der neue Landtagsabgeordnete Martin Sträßer sowie Andreas Seidler, stellvertretender Bürgermeister, und Fraktionsvorsitzender Axel Effert gestern vor der Presse. Nach den Worten der CDU-Spitzen zeigt sich dies nun schmerzlich bei den besonderen Herausforderungen, vor denen derzeit die Wülfrather Sekundarschule angesichts der hohen Zahl der Seiteneinsteiger steht.

"Schulen müssen besser ausgestattet werden. Wir brauchen mehr Räume und mehr Lehrer; die Klassen dürfen nicht zu groß werden", betonten Sträßer, Seidler und Effert. Für die Sekundarschule der Kalkstadt gilt diese Forderung jetzt offensichtlich umso mehr. Denn 15 Kinder müssten nach der Erprobungsstufe das Gymnasium verlassen. Hinzu kämen weitere aus Heiligenhaus und Mettmann, erklärte Sträßer.

Deshalb wird die Sekundarschule Wülfrath zum kommenden Schuljahr eine Überhangklasse einrichten. Das hat die Koordinierungssitzung des Kreises Mettmann ergeben, wie die Bezirksregierung Düsseldorf inzwischen mitgeteilt hat. Die zusätzliche, vierte Klasse wird von allen schulformwechselnden Kindern aus Wülfrath und weiteren Kindern aus Nachbarstädten besucht. Die Umsetzung wird seitens des Schulträgers mit der Bezirksregierung geklärt. Die Angelegenheit wird auch Thema der Ratssitzung am 11. Juni sein, heißt es bei der Stadt. Eltern hatten sich Sorgen gemacht, wo Kinder, die die Erprobungssstufe des Gymnasiums nicht schaffen, unterkommen sollen. Der Weg nach Mettmann oder Heiligenhaus ist viel zu weit.

Sträßer, Seidler und Effert kritisieren, dass die Stadt Wülfrath in die Gespräche zur Bildung der zusätzlichen Klasse nicht eingebunden war. Vielmehr sei die Kalkstadt vor vollendete Tatsachen gestellt worden. Ihre Forderung: "Schulen müssen so ausgestattet werden, dass sie Schulformwechsel ermöglichen können. Dazu bedarf es freie Plätze." Mit der zusätzlichen Überhangklasse ist das Problem nach ihren Worten nicht gelöst. Wie Andreas Seidler schilderte, stellt sich dies in jedem Jahr - "seitdem wir die Hauptschule nicht mehr haben".

Als richtige und wichtige Weichenstellung wertete er, das Grundstück des Niederbergischen Museums als potenzielle Erweiterungsfläche der Sekundarschule vorzuhalten. "Die CDU habe vorausschauend gesagt, das Grundstück eben nicht zu verkaufen."

Unterdessen verwies der neue Landtagsabgeordnete Sträßer auf den Koalitionsvertrag, der Schulen in Zukunft mehr Spielräume der Einflussnahme gibt. "Wir wollen die Entscheidungsmöglichkeiten der Schulen stärken."

(RP)
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