Wülfrath Banner gegen wilde Müllkippe

Wülfrath · Weil der Containerplatz am Kreisverkehr Düsseler Straße oft vermüllt ist, ruft ein Plakat hier zu mehr Ordnung auf.

 Unübersehbares Plakat mit hoffentlich noch größerer Wirkung: Am Kreisverkehr Düsseler Straße, Ecke Kastanienallee, soll der Hinweis zukünftig Wildmüller abschrecken.

Unübersehbares Plakat mit hoffentlich noch größerer Wirkung: Am Kreisverkehr Düsseler Straße, Ecke Kastanienallee, soll der Hinweis zukünftig Wildmüller abschrecken.

Foto: achim blazy

Dreck ist nie ganz weg. Und das Müllproblem scheint in der Kalkwerkerstadt ein Dauerbrenner zu bleiben. Weil der Containerplatz hinterm Kreisel an der Düsseldorfer Straße diesbezüglich ein neuralgischer Punkt ist, hat Abfallberaterin Ulrike Eberle hier ein großformatiges Plakat aufstellen lassen. "Wir wollen Deinen Müll hier nicht mehr sehen!", steht darauf in dicken Lettern geschrieben.

Unmittelbare Reaktion: "Mutmaßlich am vergangenen Wochenende ist die Leinwand zerstört worden", sagt Abfallberaterin Eberle. "Vielleicht eine Protesthaltung." Das Team des Baubetriebshofs hat den Schaden reguliert und gut lesbar werden alle aufgefordert, zum "Treffpunkt für Umweltbewusste" zu kommen, anstelle als Wildmüller die Gegend zu verschandeln. Damit ist die Abfall-Annahmestelle in Wülfrath-Hammerstein an der Legnitzer Straße gemeint.

An der Düsseler Straße stehen vier Altkleider-Boxen bereit und zur fachmännischen Entsorgung des Altglases entsprechende Behälter. "Immer wieder werden Abfälle unerlaubt abgelagert", ärgert sich Ulrike Eberle. Sind die Altkleiderboxen voll, stellen Bürger ihre Spenden in Säcke verpackt, gerne aber auch lose, daneben. Auch bei den Glascontainern türmen sich alte Flaschen neben den Behältnissen. "Die Anzahl der Glascontainer reicht", sagt die Entsorgungsfirma Awista. Sie entleert mindestens ein mal wöchentlich und bei Bedarf auch öfter. "Woran liegt es, dass sich hier neben den Containern so massiv Müll sammelt?", fragte sich Abfallberaterin Eberle am sogenannten Runden Tisch mit Vertretern des Ordnungsamtes, des Entsorgers sowie vom Deutschen Roten Kreuz (DRK). Antworten waren rasch gefunden: Zentral gelegen, nutzen sicher nicht allein die Menschen aus dem Wohngebiet Kastanienallee das Angebot. Eine Art Fahrspur ermöglicht Autolenkern das direkte Parken neben den Boxen, das Areal ist also eine Einladung für jeden, der unterwegs Altglas und Co. loswerden möchte.

Wichtiges Ergebnis des Runden Tischs: Die bislang zur Altglasentsorgung genutzten Container sind Zwei-Kammer-Modelle, im Inneren haben sie eine Trennwand. Sie sollen durch trennwandlose Modelle zeitnah ersetzt werden. Die DRK-Mitarbeiter haben Vorschläge unterbreitet, an welchen Standorten weitere Altkleiderboxen aufgestellt werden könnten. "Das muss nun mit dem Ordnungsamt geklärt werden", denn zur Aufstellung bedarf es eines Sondernutzungsrechts. Mehr Ordnungsliebe erhoffen sich die Beteiligten vom Banner. "Das stand bereits seitlich der Nevigeser Straße", erinnert Eberle an einen vormaligen neuralgischen Punkt.

Nicht unumstritten ist das Thema Müll in der Politik. Zwar wurde das Abfallkonzept 2018 plus auf den Weg gebracht, aber der für Wülfraths CDU als Landtagskandidat bestimmte Martin Sträßer stimmte als einziger im Ausschuss gegen das Konzept. Sträßer möchte unbedingt die Säcke in Wülfrath beibehalten. Zum neuen Abfallkonzept gehört auch die Platzierung Blauer Tonnen für Altpapier. In der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause äußerte sich FDP-Mann Hans-Peter Altmann dazu kritisch: "Es sieht schon jetzt oft an den Containerplätzen wüst aus. Ich habe Bedenken, dass diese Blauen Tonnen womöglich zu noch mehr unerlaubt abgeworfenem Müll drumherum führen."

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