Wülfrath Anwohnerparkausweise in der City?

Wülfrath · Die SPD dringt auf Entschärfung, denn selbst Feuerwehrwagen kommen nicht mehr durch die engen Straßen.

 Auch hier an der Ecke Ernst-Moritz-Arndt- /Kirschbaumstraße kommt es durch die vielen parkenden Fahrzeuge zu Engpässen auf der Fahrbahn. Die SPD verlangt deshalb Anwohnerparkausweise.

Auch hier an der Ecke Ernst-Moritz-Arndt- /Kirschbaumstraße kommt es durch die vielen parkenden Fahrzeuge zu Engpässen auf der Fahrbahn. Die SPD verlangt deshalb Anwohnerparkausweise.

Foto: D. Janicki

Im Sommer wurde es im wahrsten Sinne des Wortes eng. Die Feuerwehr konnte mit ihren Fahrzeugen nicht so schnell zum Einsatzort, weil parkende Autos die Durchfahrt erschwerten. Alles ging gut, aber das kann schnell gefährlich werden, meint die SPD. Deshalb beantragt sie ein Pilotprojekt, bei dem der Bereich Kirschbaumstraße, Halfmannstraße, Havemannstraße, Ernst-Moritz-Arndt-Straße mittels Anwohnerparkausweisen entschärft werden soll.

Die Wohnungen in diesem Quartier seien zu einer Zeit gebaut worden, als nicht jeder Wohnungsinhaber oder Eigentümer über ein Auto verfügt habe, heißt es in dem Antrag für den nächsten Ausschuss für Umwelt und Ordnung. Entsprechend gering ist dort Parkraum vorhanden. So hätten beispielsweise Zählungen für die Ernst-Moritz-Arndt-Straße ergeben, dass dort nicht nur tagsüber, sondern auch in den Abendstunden zahlreiche Autos parkten, die kein ME-Kennzeichen hätten. So würde der ohnehin knappe öffentliche Parkraum noch mehr vermindert. Um dem entgegenzuwirken, böte sich nach Ansicht der SPD zumindest für die Zeit von 17 bis 8 Uhr morgens eine Vorrangregelung für Anwohner in Form einer Anwohnerparkberechtigung an. Die Stadtverwaltung hat den Antrag geprüft und kommt zu einem negativen Ergebnis. Sie ist gegen eine solche Regelung, da die negativen Folgen weitaus überwiegen würden, heißt es in der Stellungnahme der Verwaltung. In den beschriebenen Innenstadt-Straßenzügen befänden sich nach einer Zählung rund 80 Parkplätze. Klar sei: Die Parkplätze in diesem Bereich seien zweifelsfrei ausgelastet. Ob jedoch auch viele Fahrzeuge mit auswärtigen Kennzeichen stehen, deren Besitzer oder Nutzer dort gar nicht wohnen, könne man nicht feststellen. Man gebe zu bedenken, dass heutzutage immer mehr Menschen Dienstwagen nutzten, so dass es sich in der Tat auch um Anwohner handeln könne. Die Stadt führt Vor- und Nachteile auf:

Vorteile Bewohner mit Parkausweis könnten besser einen Parkplatz in der Nähe ihrer Wohnung finden. Der Parkdruck werde gemildert und durch die Errichtung einer Parkzone könnten zudem weitere Gebühren eingenommen werden.

Nachteile Grundsätzlich werde der Parkraum für übrige Verkehrsteilnehmer eingeschränkt. Das Parken von den Besuchern der Anwohner sei in den Sperrzeiten nicht mehr möglich. Nicht unwichtig: Es kämen Kosten auf die Parkausweisnutzer zu. Zudem rechne man mit einem erhöhten Arbeitsaufwand im Ordnungsamt. Eine Folge: Die Begehrlichkeiten von Anwohnern anderer Gebieten würden geweckt. Außerdem: Parkvignettennutzer könnten sich für Anwohnerparkausweise entscheiden, so dass sich die Gebühren in diesem Bereich reduzieren könnten.

Problematisch sieht die Stadt auch, dass die Anwohner Gebühren für eine Anwohnerparkberechtigen zahlen müssten, obwohl die Parkplätze bereits alle belegt sind. Hier könne es zu Missstimmungen unter den Anwohnern kommen, heißt es.

(rei)
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