Wülfrath Am Zeittunnel kreisen Fisch-Schwärme

Wülfrath · Findet Nemo? Das ist bei dem, was Martina Mindermann gemeinsam mit den 16 Kindern und sechs Erwachsenen herstellen will, gar kein Problem. Denn hier kommen die Fische von Anfang an den Haken.

 Martina Mindermann bastelt mit den Kindern am Zeittunnel Fischmobilees.

Martina Mindermann bastelt mit den Kindern am Zeittunnel Fischmobilees.

Foto: Dietrich Janicki

Man nehme: Bastelpapier in allen Farben des Regenbogens, Bindfäden, Schere, Kleber, viel Fantasie und ein bisschen Ausdauer. Rentner Udo Krause hat von all dem reichlich. Er ist der einzige Mann im Raum, was ihm aber momentan ziemlich egal ist. Denn die Fischoberseite muss punktgenau mit der Fischunterseite verklebt werden. "Ich war früher mal bei der Stadt und finde es toll, was hier am Zeittunnel den Kindern in den Ferien geboten wird." Mit Enkelin Lena ist Udo Krause Stammgast bei den Bastelstunden. Die lobt ihren Opa dafür. "Da gibt es noch mehr Männer. Die sind aber gerade auf Urlaubsreise."

Niemand muss sich anmelden, die Teilnahme ist kostenlos; ok, in der Ecke freut sich ein Spendenschwein über jeden Spendenschein. Aber darum geht es im Moment nicht. Immer mehr Mitmacher kommen rein und wollen von Martina Mindermann wissen, was heute auf dem Bastelplan steht. Andere haben Detailfragen. Ruhig beantwortet die freie Mitarbeiterin des Zeittunnels nacheinander jeder Frage. Wie sie die Ruhe und die Übersicht behält?

Martina Mindermann lacht: "Ach, mit der Zeit wird allen klar, ich kann mich immer nur einem zur selben Zeit beschäftigen." Seit drei Jahren leitet sie den Bastelkurs am Nachmittag. Tröstet Kinder, wenn ein Schnitt mit der Bastelschere mal daneben geht und bremst Erwachsene, die die Sache manchmal zu forsch und ehrgeizig angehen. Schließlich soll hier der Spaß im Mittelpunkt stehen.

Ab einem Alter von fünf Jahren können Kinder selbsttätig Figuren aus Papier ausschneiden, hat Martina Mindermann gelernt. Das ist ein grober Daumenwert. Schließlich sollten die Mädchen und im Kindergarten aufgepasst haben. Manchmal kommen aber Kinder in den kleinen Werkraum, die um einiges älter sind, aber dennoch offenbar noch nie gebastelt haben. Auch denen konnte am Zeittunnel schon geholfen werden.

Währenddessen hat eine Gruppe kleiner Jungen die Bastelscheren fallengelassen und spielt mit den Plastik-Dinosauriern in der Ecke. Können sich Kinder von heute nicht mehr so gut konzentrieren wie die Knirpse aus früheren Tagen. "Nein, das ist nicht der Fall. Ich kann da keinen Unterschied ausmachen."

So eine kleine Spielpause muss schließlich auch mal sein. Schon bald kehren alle zurück zu ihren kunterbunten Fischen, die mittlerweile sorgfältig aufgereiht an ihren Fäden im Wind baumeln. "Schön, dass man das selbst mit so einfachen Mittel hinbekommt", sagt jemand in der Runde. Die anderen nicken und verabschieden sich: Bis zum nächsten Mittwoch."

(RP)
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