Wülfrath 150 Flüchtlinge in Sporthalle Gymnasium: Morgen, 18 Uhr, muss alles bezugsfertig sein

Wülfrath · Das Gymnasium Wülfrath wird ein Erstaufnahmelager für Flüchtlinge. Bis Freitag, 18 Uhr, muss die Unterkunft bezugsfertig sein. Die Stadt unterstützt damit den Kreis Mettmann. Doch es gibt Kritik. Wülfrather fragen, warum gerade das Gymnasium. Andere Hallen und Gebäude sind nicht machbar, sagt die Bürgermeisterin.

Der Krisenstab der Stadt ist seit gestern Morgen angelaufen. Und er muss sich sputen. Bis Freitag, 18 Uhr, muss die Sporthalle des Gymnasiums für bis zu 150 Flüchtlinge bezugsfertig sein. Da ist Eile geboten, Stadt, Gemeinden und freiwillige Helfer bemühen sich, die Zeitmarke zu schaffen. Dabei war erst am Dienstagabend verkündet worden, dass die Stadt Wülfrath dem Kreis Mettmann Amtshilfe bei der Unterbringung von Flüchtlingen leisten wird und eine Erstaufnahmestelle für bis zu 150 Flüchtlinge einrichten wird. Bürgermeisterin Claudia Panke sah die Stadt einem "zunehmenden Unterbringungsdruck" ausgesetzt und kündigte an, dass die Halle schnellstens einsatzbereitgemacht werde. Ganz wichtig war ihr bei den Verhandlungen mit Kreis, Regierungspräsidium und Land: Die neuen aufzunehmenden Menschen sollten auf das Wülfrath auferlegte Flüchtlingskontingent unbedingt angerechnet werden. "Das will ich schriftlich haben", sagte Panke im Stadtplanungsausschuss. Diese Zusage hat sie jetzt schwarz auf weiß. Die Kosten übernimmt das Land NRW.

Wülfrath: 150 Flüchtlinge in Sporthalle Gymnasium: Morgen, 18 Uhr, muss alles bezugsfertig sein
Foto: Janicki, Dietrich (jd-)

Viele Wülfrather fragen indes, warum gerade die Sporthalle des Gymnasiums ausgesucht wurde. Wochenlang habe die Stadt alle Hallen und größeren Gebäude untersucht. Das Fazit: "Alle sind für die Flüchtlingsaufnahme ungeeignet, nur am Gymnasium ist das machbar und mit den wenigsten Einschränkungen möglich", sagte sie.

Praktiker Baumarkt (Fliethe), Sporthallen Fliethe, Freie Aktive Schule, Altes Aldi-Gebäude (Ellenbeek), Sporthalle Goethestraße, Real- und Sekundarschule, diverse Unternehmenshalle und auch das diskutierte Parkhaus am Rathaus: Die Objekte sind entweder zu klein, ohne Brandschutz, ohne oder zu wenig sanitäre Einrichtungen und Toiletten und Umbauten sind zu aufwendig, dauern zu lange oder sind zu teuer. Außerdem gehören Hallen wie der alte Praktiker und Ex-Aldi in der Ellenbeek Unternehmen und sind für die Stadt nicht nutzbar.

Aus dem Grund habe man sich für die Sporthalle des Gymnasiums entschieden. Deshalb sind die Helfer von Stadt und Deutschen Rotem Kreuz seit gestern Mittag in der Halle tätig. Der Boden muss eingerichtet werden, Betten werden aufgestellt, Trennteile und Möbel müssen in die Halle geschafft werden. Seit gestern ist deshalb dort auch kein Schul- und Vereinssport mehr möglich. Aber: Der fällt nicht aus, sondern wird in andere Hallen verlagert, verspricht die Stadt.

(rei)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort