Stadt Willich Zusätzliche Stelle für die Flüchtlingskoordination?

Stadt Willich · Die Prognosen, wie viele Flüchtlinge in der nächsten Zeit nach Willich kommen werden, ändern sich von Tag zu Tag, manchmal gar von Stunde zu Stunde. Viele Bürger, aber auch die Lokalpolitiker warten daher mit Spannung auf den Informationsabend am heutigen Montag um 20 Uhr in der Schiefbahner Kulturhalle, wenn Bürgermeister Josef Heyes und die Verwaltungsspitze Auskunft geben werden.

So vertagte denn auch der Sozialausschuss die Entscheidung, ob die Stadt eine weitere halbe Stelle für die Betreuung der im Stadtgebiet untergebrachten Flüchtlinge finanzieren soll. Wichtig war den Ausschussmitgliedern aller Parteien aber das Signal, dass für diesen Zweck zusätzliche personelle Ressourcen zur Verfügung gestellt werden müssen - womöglich und wahrscheinlich auch mehr als nur eine halbe Stelle.

Die SPD-Fraktion hatte die zusätzliche halbe Stelle bereits Ende August beantragt. Damals waren es noch etwa 250 Asylbewerber, die der Stadt dauerhaft zugewiesen waren - nicht mitgerechnet die circa 450 Menschen, die das Land auf seine Kosten im ehemaligen Katharinen-Hospital vorübergehend unterbringt. Betreut werden die "städtischen" Flüchtlinge von ehrenamtlichen Mitarbeitern des Arbeitskreises Fremde (AKF) und der Arbeiterwohlfahrt, die eine Halbtagsstelle stellt. "Ehrenamt funktioniert nur mit Hauptamt", betonte Dr. Sarah Bünstorf, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD, jetzt im Ausschuss. Angesichts der steigenden Flüchtlingszahlen werde eine zusätzliche halbe Stelle vermutlich nicht ausreichen, sagte sie. Dem stimmte auch Dieter Lambertz von der CDU zu: "Bis vor wenigen Tagen hätten wir dem SPD-Antrag einfach nur zugestimmt. Doch die Flüchtlingswelle rollt, und aufgrund der Entwicklung brauchen wir seitens der Verwaltung ein Konzept zu den benötigten personellen Ressourcen. Die Ehrenamtler des AKF stoßen schon jetzt an ihre Grenzen." Deswegen habe der AKF bereits eine ganze zusätzliche Stelle beantragt. "Hier muss mehr geschehen, wir brauchen eine generelle Regelung der Betreuung", sagte Lambertz.

Bis zum 1. Dezember, wenn der Sozialausschuss das nächste Mal tagt, soll nun ein solches Konzept von der Verwaltung erarbeitet werden, damit eine eventuelle neue Stelle auch noch in die Haushaltsberatungen der Fraktionen einbezogen werden kann. Franz-Josef Stapel (FDP) betonte, dass man alle sozialpolitischen Faktoren in der Stadt berücksichtigen müsse, also auch "die Menschen, die schon hier sind". Merlin Praetor (Grüne) merkte an, dass man im Hinterkopf haben müsse, dass auch in den Kindertageseinrichtungen entsprechendes Personal nötig werden könnte.

(RP)
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