Stadt Willich Zentrale Wärmeversorgung für Baugebiet

Die Stadtwerke Willich regen an, die Wärmeversorgung des neuen Baugebietes "Schiefbahner Dreieck" über eine Heizzentrale mit einem Blockheizkraftwerk (BHKW) zu regeln. Im Planungsausschuss stellte Geschäftsführer Albert Lopez mit Prokurist Mario Sagner das Konzept und die Kostenberechnung für die späteren Hauseigentümer vor.

Sie gingen von einer Anlage zur Versorgung von 36 Wohneinheiten als Einfamilienhäuser und 32 Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern aus. Die Bauweise der Häuser: ein Niedrigenergiehaus nach KfW-70-Standard. Das Blockheizkraftwerk - eine Anlage zur Kraft-Wärme-Kopplung - produziert Wärme und Strom. Lopez stellte die Berechnungen für das BHKW in Kontrast zu der Berechnung einer Wärmeversorgung über eine Luftwärmepumpe oder eine Erdwärmepumpe. Eine Luftwärmepumpe würde 9100 Euro in der Anschaffung und jährlich 1453 Euro kosten. Eine Erdwärmepumpe würde jährlich 7100 Euro kosten, dazu kommen 8000 Euro Bohrkosten und jährliche Kosten von 1531 Euro. Die Versorgung über das Blockheizkraftwerk würde 4500 Euro Anschlusskosten und jährliche Betriebskosten von 789 Euro verursachen.

Auch ökologisch wäre das BHKW zu bevorzugen, so Lopez. Wenn im ganzen Gebiet Luftwärmepumpen eingebaut würden, betrüge der jährliche CO2-Ausstoß 194 Tonnen, bei Erdwärmepumpen 174 Tonnen, das BHKW würde 139 Tonnen CO2-Ausstoß verursachen.

Ein weiterer Vorteil des BHKW: Es kann so erweitert werden, dass es auch für die Strom- und Wärmeversorgung der Häuser am Rubensweg genutzt werden kann. Diese haben zum Teil noch alte Ölheizungen.

Insgesamt, so Lopez, sei die Nachwärmeversorgung für den Kunden wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll. Die ortsnahe Energieerzeugung vermeide Energietransport, ein "kommunal beherrschtes Unternehmen" wie die Stadtwerke Willich gewähre eine verlässliche Partnerschaft.

Christian Winterbach (Grüne) meinte, seine Fraktion störe, dass die künftigen Eigentümer gezwungen würden, ihr Haus an die BHKW-Versorgung anzuschließen. Wenn außerdem eine Wärmepumpe über regenerative Energie - wie Solarenergie - betrieben werde, gäbe es gar keinen CO2-Ausstoß. Lopez entgegnete, dass es immer noch keine ausreichend leistungsfähigen Speicher für eine ganzjährige 24-Stunden-Energieversorgung gebe.

(djm)
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