Stadt Willich Zehn Jahre Kirchbauverein St. Johannes Baptist in Anrath

Stadt Willich · "Viele können mit dem Namen Kirchbauverein St. Johannes Baptist nicht viel anfangen. Dann sage ich einfach, wir sind ein Förderverein, der sich vor allem um die katholische Pfarrkirche St. Johannes und um die Kapelle in Vennheide kümmert", sagt der 2. Vorsitzende, Peter Theisen. Gerade ist eine besondere Vollversammlung des von Alexander Poscher angeführten Vereins. Es ist nämlich ein kleines Jubiläum. Am 12. Juni 2006, also vor zehn Jahren, hatte sich die engagierte Gemeinschaft gegründet und bislang einiges zum Erhalt des kleinen und großen Kirchenraumes beigetragen. Es dürften im Laufe der Zeit durch Beiträge und Spenden rund 218.000 Euro gewesen sein, durch die sakralen Gebäude und Gegenstände bewahrt, instandgesetzt und so der Nachwelt erhalten worden sind. Mitglieder hat der Kirchbauverein derzeit 109. Natürlich könnten es mehr sein, aber auch in Anrath geht generell die Zahl der Katholiken etwas zurück. Der Verein hat sogar einen eigenen "Fan-Shop", in dem zum Beispiel T-Shirts, Schirmmützen oder Autoaufkleber mit der Silhouette von Anrath mit seiner Pfarrkirche zu haben sind. Und vor wenigen Tagen, während des Anrather Brunnenfestes, hatten sich nahezu 300 Besucher für den Verein interessiert, so an einigen Turmbesteigungen teilgenommen.

 Ulrich Bons, Dieter Theisen und Alexander Poscher (v.l.) vom Kirchbauverein.

Ulrich Bons, Dieter Theisen und Alexander Poscher (v.l.) vom Kirchbauverein.

Foto: Hüskes

Bei der Vollversammlung, an der auch GdG-Leiter Pfarrer Jürgen Lenzen (Willich) teilnahm und ferner einige Gründungsmitglieder dabei waren, so Gerta Bons und der 79-jährige Richard Enger, wurde nach vorne geschaut. Das kleine Jubiläum wird nicht groß gefeiert. Indes gehen die Instandsetzungsarbeiten weiter. "Da die Zahl der deutschen Restauratoren zurückgeht, war es schwierig, Experten zu finden", kam Kassierer Klaus Fothen auf die schon lange geplante Überarbeitung des Marienaltars zu sprechen. Eine Stettiner Werkstatt mit polnischen Restauratoren wurde schließlich gefunden. Bald dürften der Altar sowie die aus dem alten Krankenhaus stammende Mensa fertig sein. Die Instandsetzungsarbeiten von rund 25.000 Euro wird der Verein in voller Höhe übernehmen.

Zuletzt war ferner mit rund 4.000 Euro ein altes Vortragekreuz von Heinrich Stevens restauriert worden. Insgesamt verfügt der Verein noch über eine gute Rücklage; allein im vergangenen Jahr gingen Spenden und Beiträge von rund 21.700 Euro ein. In Minutenschnelle war nach der einstimmigen Entlastung der Vorstand wiedergewählt, bestehend weiterhin aus Alexander Poscher (1. Vorsitzender), Peter Theisen (Stellvertreter), Klaus Fothen (Kassierer), Annette Hegger (Schriftführerin) und den Beisitzern Ulrich Bons und Thomas Jöst.

Hingewiesen wurde noch darauf, dass mit Mitteln der katholischen Kirchengemeinde und des Bistums in den Sommerferien eine umfangreiche Sanierung eines Teils der Außenfassade von St. Johannes auf der Seite neben der Volksbank erfolgt; dabei werden unter anderem auch mittels einer großen Hubbühne bis zur Gesimshöhe Fugen erneuert und weitere Steinmetzarbeiten durchgeführt. Aufgrund der hohen Gerüstkosten sollen die Arbeiten (mit einem Kostenaufwand von insgesamt rund 200.000 Euro) im Sommer in wenigen Wochen abgeschlossen sein.

Außerdem werden in diesem Jahr noch Ausbesserungsarbeiten am Fußbodenbelag in der Kirche erfolgen. "Überprüft auch mal die Mikrofon- und Lautsprecheranlage, die Akustik ist an einigen Stellen in der Pfarrkirche nicht so gut", schlug noch Nikolaus Görgens vor. In den Jahren 2017 und 2018 soll dann ein Großprojekt folgen: die Erneuerung des Hauptaltars und des Chorraumes.

(wsc)
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