Jacques Remory, Bürgermeister Von Linselles "Wir wollen einen Geist des Vertrauens schaffen"

Willich Die Geschichte der Städtepartnerschaft der damals selbstständigen Gemeinde Schiefbahn (heute Willich) und Linselles ist ein Beispiel der Aussöhnungsbemühungen zwischen Deutschland und Frankreich. Der Willicher Stadtarchivar Udo Holzenthal hat in der "Willicher Stadtgeschichte" die Fakten zusammengetragen: 1964 trafen sich Maurice Lefebvre (Linselles) und Günther Wagner in Mönchengladbach bei einem Lehrgang: Wagner war nach seiner Kriegsgefangenschaft in den 50er-Jahren Spieler und Trainer beim FC Linselles gewesen. Leiter des Lehrganges wiederum war ein Schiefbahner, der französische Spieler suchte, die beim traditionellen Pfingstturnier des SC Schiefbahn mitmachen wollten. So baute sich ein Kontakt auf und Ferdy Bayertz vom SC Schiefbahn schickte Lefebvre wenig später die Einladung zur Turnier-Teilnahme. En Junioren-Mannschaft des FC Linselles nahm Pfingsten 1964 an dem Turnier teil - und die Jugendabteilung des SC Schiefbahn fuhr auf Gegeneinladung zur Kulturwoche 1965 nach Linselles und erlebte einen überwältigenden Empfang. Es entstanden weitere Kontakte auf Ebene der Gemeinderäte, die in die Unterzeichnung der Städtepartnerschaft mündeten - am 11. September 1966 durch den Bürgermeister von Linselles, Michel Deplancke, und Dr. Hans Lamers, Bürgermeister von Schiefbahn. Die RP hat mit dem amtierenden Bürgermeister von Linselles, Jacques Remory, gesprochen.

Willich Die Geschichte der Städtepartnerschaft der damals selbstständigen Gemeinde Schiefbahn (heute Willich) und Linselles ist ein Beispiel der Aussöhnungsbemühungen zwischen Deutschland und Frankreich. Der Willicher Stadtarchivar Udo Holzenthal hat in der "Willicher Stadtgeschichte" die Fakten zusammengetragen: 1964 trafen sich Maurice Lefebvre (Linselles) und Günther Wagner in Mönchengladbach bei einem Lehrgang: Wagner war nach seiner Kriegsgefangenschaft in den 50er-Jahren Spieler und Trainer beim FC Linselles gewesen. Leiter des Lehrganges wiederum war ein Schiefbahner, der französische Spieler suchte, die beim traditionellen Pfingstturnier des SC Schiefbahn mitmachen wollten. So baute sich ein Kontakt auf und Ferdy Bayertz vom SC Schiefbahn schickte Lefebvre wenig später die Einladung zur Turnier-Teilnahme. En Junioren-Mannschaft des FC Linselles nahm Pfingsten 1964 an dem Turnier teil - und die Jugendabteilung des SC Schiefbahn fuhr auf Gegeneinladung zur Kulturwoche 1965 nach Linselles und erlebte einen überwältigenden Empfang. Es entstanden weitere Kontakte auf Ebene der Gemeinderäte, die in die Unterzeichnung der Städtepartnerschaft mündeten - am 11. September 1966 durch den Bürgermeister von Linselles, Michel Deplancke, und Dr. Hans Lamers, Bürgermeister von Schiefbahn. Die RP hat mit dem amtierenden Bürgermeister von Linselles, Jacques Remory, gesprochen.

Was bedeutet die Verbindung der Städte Linselles und Willich?

Remory Seit Beginn der Städtepartnerschaft wollten wir einen Geist des Vertrauens erschaffen - in einem Europa, das uns vereinigt. Jeder Austausch, der stattgefunden hat, hat die Möglichkeit gebracht, sich besser kennenzulernen, gemeinsam unser Verhalten, unsere Gewohnheiten auf jeder Seite des Rheins kennenzulernen. Im Laufe der Tage und Jahre hat sich eine Freundschaft zwischen den Vertretern unserer Städte und Dörfer entwickelt, und die Begegnungen sind intensiver geworden.

Haben die folgenden Generationen - die jungen Leute von heute - das gleiche Interesse an dieser Verbindung wie die Generation, die die Zeiten des Weltkriegs gekannt hat?

Remory Unser Wunsch ist es gewesen, unsere Beziehungen unserer Jugend bekannt zu machen und diese Begegnungen fortzusetzen. Die Vertreter haben die Begegnungen mit den Collèges etabliert. Austausche finden in diesem Moment statt und tragen den Wert dieser Partnerschaft weiter. Die Jugend ist Trägerin der Hoffnung auf eine friedliche, ruhige Zukunft, auf den Austausch von Wissen und die gemeinsame Freundschaft.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft dieser Partnerschaft zwischen Linselles, Willich und auch Zogorée?

Remory Wir wünschen uns, weiter gute Kontakte zwischen den Vertretern zu haben. Es haben sich Aktionen entwickelt, die die Probleme im alltäglichen Leben berühren: die Beschäftigung, die Wirtschaft, die Ärmsten. Wichtig ist das Wissen um die Sprachen, um den Austausch leichter zu machen. Dabei spielen unsere öffentlichen und privaten Schulen eine wichtige Rolle. Die Partnerschaft hat sich Zogorée zugewandt. Wir wünschen uns das fortzusetzen, womit unsere Länder diesem Land in Schwierigkeiten helfen können und unsere Gemeinschaft arbeitet in jedem Jahr über Treffen in Burkina Faso daran. Wir glauben an den Austausch zwischen verschiedenen Völkern, um sich gegenseitig über die Erfahrungen der anderen zu bereichern und in Frieden zu leben - in einem Europa und in einer besseren Welt.

(djm)
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