Stadt Willich Willicher starten in eine prinzenlose Session

Stadt Willich · Trauer und Freude lagen an diesem Wochenende dicht zusammen. Die Karnevalisten begannen ihre fünfte Jahreszeit, während tags darauf der Toten der Welt- und Bürgerkriege gedacht wurde. Aber auch bei den Jecken war, als der "Festausschuss Willicher Karneval" (FWK) mit seiner Session begann, nicht alles gut. Denn es gibt in dieser Session weder ein Stadt- noch ein Kinder-Prinzenpaar.

"Das ist schon sehr traurig, dass es keinen Nachfolger gibt", sagte kurz vor seinem letzten Auftritt als Stadtprinz der in Anrath lebende und beruflich als Thermograf arbeitende Uwe Arndt. Der 51-Jährige wurde nun in der Gaststätte Krücken inthronisiert. Am vergangenen Samstag, exakt um 20.22 Uhr, nahm ihm Vize-Bürgermeister Guido Görtz das Zepter ab, begann damit offiziell auch die prinzenlose Zeit.

Nicht nur die Gesellschaften und Karnevalsvereine aus der Stadt Willich, darunter auch die quirligen schwarz-gelben Niersbienen, waren zum Abschied gekommen. "Christian, blas den Sack auf", sagte der Vorsitzende der Prinzengarde Willich, Frank Schreiber, zu Christian Fischer, der der Pipe Major der Süchtelner Formation "White Hackle Pipes and Drums" ist. Einmal mehr setzten sich die Musiker und Musikerinnen mit ihren zehn Dudelsäcken und sieben Trommeln das Highlight, so wie sie es viele Male bei den Auftritten der Prinzen-Crew getan hatten.

"Es hat mir Mega Spaß gemacht, hier einmal Prinz gewesen zu sein, es war eine supergeile Zeit", sagte Uwe Arndt zum Abschied. Uwe Arndt, der weiterhin die Krefelder Gesellschaft "Parlament" als 1. Vorsitzender anführt, vergaß nicht, sich bei seinen Wegbegleitern zu bedanken.

Neben der Prinzengarde und den Schotten war dies seine gesamte Crew, mit den Ministerinnen Andrea Hasenbeck und Jennifer Germes und mit den Adjutanten Anke Klötzing und Herbert Hoedemakers. Für die Damen gab es unter anderem Sträuße und Bützchen, so vom Moderator des Abends, dem FWK-Präsidenten Hans Nielbock.

Etwas Wehmut war bei Uwe Arndt doch dabei. Als Erinnerung an seine Zeit bekam er von Frank Schreiber noch eine gravierte Glas-Skulptur; auch die anderen Crew-Mitglieder wurden mit Präsenten von der Prinzengarde verabschiedet.

An diesem Abend wurde eifrig getanzt. Neben der Prinzengarde brachten "Edelweiß" (Willich) und "Torfmöps" (Schiefbahn) ihre altersgestaffelten Tanzgarden mit. Am späteren Abend sorgte ferner die Playback-Show von Marco Rütten für Stimmung.

Dem Vernehmen nach sollen es in Willich Prinzen-Bewerber geben, allerdings erst ab der Session 2017/18. "Schade, wir hätten gerne proklamiert, waren darauf bestens vorbereitet", sagte noch Hans Nielbock. Dazu kam es leider nicht. Vize-Bürgermeister Guido Görtz musste seine weißen Handschuhe nach der Inthronisierung wieder ausziehen.

(wsc)
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