Stadt Willich Willicher Kunst geht nach Düsseldorf

Stadt Willich · "Lasst Bilder sprechen. Ein tolles Konzept" - zwei kurze Sätze sind es, die Uwe Schummer ins Gästebuch des Kunstprojektes "Was Willich sagen - Was Willich fragen" einträgt. Aber sie drücken genau das aus, was der CDU- Bundestagsabgeordnete und Schirmherr des Projektes bei seinem ersten Besuch empfindet. "Bilder sagen mehr als Worte. Über sie kann man sich unabhängig von der Sprache verständigen. Das hier umgesetzte Konzept schafft einen besonderen Kontakt. Hier wird Integration gelebt", lobt Schummer, der bei der Eröffnung des Ateliers am 8. Juli verhindert war und seinen Besuch nun mit viel Zeit für Gespräche nachholte. Wobei es für ihn eine besondere Überraschung gab. Der albanische Künstler Ibraldo hatte den Bundestagsabgeordneten anhand eines Fotos in einer Bleistiftzeichnung festgehalten.

 Uwe Schummer (3. von links) besuchte das Atelier in den Räumen des ehemaligen Drogerie-Marktes an der Bahnstraße.

Uwe Schummer (3. von links) besuchte das Atelier in den Räumen des ehemaligen Drogerie-Marktes an der Bahnstraße.

Foto: Wolfgang Kaiser

Seit Anfang Juli treffen sich 14 Künstler in den ehemaligen Schlecker-Räumen an der Bahnstraße 14 in Willich und malen beziehungsweise stellen Skulpturen her. Wobei es jeweils genau zur Hälfte Flüchtlinge und Deutsche sind. Über die Kunst wird Integration umgesetzt. "Es findet ein Austausch statt, und man lernt voneinander", sagt Beate Krempe, die das Projekt initiierte und begleitet. Wie fleißig in dem großen Verkaufsraum schon gearbeitet wurde, zeigen die zahlreichen Werke in Form von Bildern und Skulpturen. Großrahmige Werke, kleine Bilder, Menschen, Gebäude, Landschaften und Tiere - die Motive sind so unterschiedlich wie die Menschen, die sie geschaffen haben.

"Unter Leuten zu malen, ist viel schöner als daheim im eigenen Atelier. Ich komme auch oft nach der Arbeit auf ein Schwätzchen vorbei. Selbst wenn ich keine Zeit habe, selbst zu malen, freue ich mich auf ein Gespräch", sagt Iris Sonntag. Auch Anna Fiedler ist begeistert. "Ein solches Gemeinschaftsatelier bietet ganz andere Möglichkeiten. Wir tauschen uns aus und lernen voneinander", bemerkt sie. Der aus Syrien stammende Waleed kann sich dem nur anschließen. Und von seinem Wissen gibt er gern ab. Das kann Brigitte bestätigen, die gerade von dem Syrier in die Geheimnisse des Farbenmischens eingeweiht wird. Stolz sind alle darauf, dass man am 27. und 28. August anlässlich des 70. Geburtstags des Landes NRW im Düsseldorfer Landtag ausstellen wird. Schummer möchte die Werke zudem ins Bonner Bildungshaus und nach Berlin in den Bundestag holen.

(tref)
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