Stadt Willich Wichtige Einblicke in die Berufswelt

Stadt Willich · Rund 1200 Schüler der Klassen acht bis zehn besuchten den Berufsinformationstag an der Europa-Schuman-Gesamtschule in Willich. An den 55 Ständen konnten sie vieles über Berufe und Ausbildungswege erfahren.

 Besonders zogen die Aktiv-Stände an, bei denen die Schüler selber aktiv werden konnten. Auch an den Info-Ständen kamen die Ausbilder und Azubis, selber oft nur wenige Jahre älter, mit den Schülern schnell ins Gespräch.

Besonders zogen die Aktiv-Stände an, bei denen die Schüler selber aktiv werden konnten. Auch an den Info-Ständen kamen die Ausbilder und Azubis, selber oft nur wenige Jahre älter, mit den Schülern schnell ins Gespräch.

Foto: WOLFGANG KAISER

Lernst du noch oder verdienst du schon? Viele junge Leute, die die verschiedensten Schulabschlüsse geschafft haben, wissen nicht, wie es danach weitergeht. Um ihnen die Entscheidung zu erleichtern, ob vielleicht die Berufe des Briefträgers, Feuerwehrmannes oder des Handwerkers in Verbindung mit einem dualen Studium das Richtige sind, werden bereits früh zahlreiche Praktika angeboten. Oder in gebündelter Form, wie gestern an der Europa-Schuman-Gesamtschule in Willich, ein Berufs-Informationstag durchgeführt.

Gerade waren Malu Schütthut und Annabelle Pohl, 14-jährige Schülerinnen der Willi-Graf-Realschule in Schiefbahn, angekommen. Die beiden Freundinnen und Schülerinnen in der 9a hatten ihre ersten Vorstellungen. An vier Stationen mussten sie mindestens gewesen sein. Annabella wollte sich unter anderem über die Arbeit beim Zoll oder bei einem Rechtsanwalt informieren; Malu über den Ausbildungsberuf der Grafikdesignerin.

Schon durch waren am Mittag Rebekka Westerfeld (15) und Luisa Maas (14) von der 9e des St. Bernhard Gymnasiums. Rebekka will später irgendwas in Richtung Sporttrainerin machen; ihr hatten die Informationen der "Halle 22" am besten gefallen. Für Luisa war es die Infos von einem Anwalt; sie sagte: "Ich möchte vielleicht später mal Jura studieren, mache auch nach den Osterferien ein Praktikum bei der Staatsanwaltschaft."

Es war in der Gesamtschule richtig was los, bis zum Nachmittag waren rund 1200 Schüler und Schülerinnen der Klassen acht bis zehn da. An über 55 Ständen konnte man sich informieren.

Mittendrin war Vanessa Mayer von der Wirtschaftsförderung der Stadt Willich. Wegen fehlender Personal-Ressourcen sollte diese Veranstaltung nur noch alle zwei Jahre stattfinden. Die Politik, vor allem die Grünen und die Lokale Agenda 21, sah dies anders. Vanessa Mayer stockte ihre Stunden auf und kümmerte sich engagiert um die Durchführung des jetzt 9. Berufsinformationstages, der zugleich auch 3. Hochschultag war. Und erstmals fand dieser in der Willicher Gesamtschule statt. "Die Schulleiterin Ute Will-Nieding und die dortigen Berufswahl-Koordinatoren haben mir dabei sehr geholfen", sagt gestern Vanessa Mayer. Die Koordinatoren heißen Kathrin Mann, Alexa Sohlen und Florian Dülks. Und Kathrin Mann hatte ihre Klasse 10d zum Mittun "überredet". Ihre Zehntklässler gaben zum Beispiel Kaffee oder Waffeln aus.

"Ich weiß noch nicht, was ich machen werde, am besten hat mir das Polizeiauto gefallen", meint ein Gesamtschüler. "Für mich kommt ein Beruf draußen in der Natur infrage, ich kann nicht stundenlang im Büro sitzen", sagt der 15-jährige Luke Stahl von der Europa-Schule. Er beobachtet gerade die jungen Leute von den Gemeinschaftsbetrieben Willich (GBW), die unter anderem das Natursteinpflaster bearbeiteten. Direkt nebenan arbeitet Hanna Liedtke an einem Nistkasten. Die 19-Jährige im 1. Lehrjahr lässt sich bei der GBW zu einer Gärtnerin ausbilden.

Zahlreiche andere Ausbildungsbetriebe, von Elektro Lücke über Naturheilpraxen bis zu großen Auto-, Möbel- und Einrichtungshäusern, waren neben IHK und Arbeitsagentur auch da, außerdem die ehrenamtlichen Willicher Feuerwehrmänner Markus Mertens, Benedikt Wozniczak und Thomas Kaminski mit einem Hilfeleistungslöschfahrzeug. Markus Mertens ist in Krefeld hauptberuflicher Feuerwehrmann. Auf dem Schulhof zeigte noch Dachdecker Bernd Redecker sein Handwerk. Er bildet ebenfalls seit vielen Jahren aus und kommentiert: "Entscheidend ist die Motivation der Berufsanfänger, denn jeder, der will, kann dies schaffen."

(wsc)
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