Stadt Willich Wenn Frau Holle im Schloss Neersen die Betten schüttelt

Stadt Willich · Es schneit. Natürlich nicht wirklich. Aber für die vielen Kinder im Schloss Neersen ist es für 45 Minuten fast so, als wenn Frau Holle Wirklichkeit wäre. Denn die Flocken aus dem Kissen fallen auf den Bühnenboden und bringen die Kleinen zum Staunen. Das Kulturteam der Stadt Willich engagierte Puppenspielerin Elke Schmidt vom Seifenblasenfigurentheater Meerbusch für das Puppentheater "zauberhafte Frau Holle" im Schloss Neersen.

Die Veranstaltung für Kinder ab drei Jahren war schnell ausverkauft, trotz Herbstferien. Der Saal im Schloss Neersen ist dunkel. Nur das Bühnenbild ist hell erleuchtet. Nervös warten die Kinder darauf, dass es losgeht. Elke Schmidt ist erfahren und spielt Frau Holle, Pech-Marie und Gold-Marie sowie die vielen anderen Märchenfiguren ganz allein. Sie schafft es, ihre Stimmen so zu verstellen, dass nicht auffällt, dass sie den vollen Saal ganz alleine unterhält. Es sind die vielen liebevollen Details, die die Kinder immer wieder in den Bann ziehen, obwohl es viele Kleine immer wieder in den Beinen kribbelt. Seifenblasen, ein sprechender Ofen, aus dem es kurz dampft, oder die Gold-Marie, die plötzlich in einem funkelten goldenen Kleid erscheint. Die Kinder sitzen ganz nah Bühnenrand auf großen Matten und schauen sich das Schauspiel an, während Eltern, Großeltern und Co. im hinteren Bereich ihre Sprösslinge gut im Auge behalten können.

Es wird viel gelacht, besonders als Pech-Marie das Kissen versucht zu schütteln und schließlich aufs Tal hinunter spuckt. "Statt Schnee gibt es halt Regen, ruft sie fröhlich. Die Kinder sind begeistert. Elke Schmidt nutzt verschiedene Figuren und Elemente für ihr Puppenspiel: Nicht nur die Figuren erhalten eine unverkennbare Stimme. Sie nutzt auch Musik, Geräusche, verschiedene Tiere wie einen Regenwurm, fliegende Schmetterlinge oder eine Kuh mit Klapperaugen, um die Menge zu begeistern. Zum Schluss lädt Schmidt alle Kinder vor die Bühne, und jeder kleine Zuschauer darf sich persönlich von Gold-Marie verabschieden und vorsichtig über das glitzernde Kleid fassen.

(janj)
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