Stadt Willich Weihnachtstreff bei Winterwetter

Stadt Willich · Gestern litt die Veranstaltung auf dem Willicher Kaiserplatz unter dem starken Schneefall. Selbst der Nikolaus stapfte mühsam durch die weiße Pracht. Die Besucher frequentierten die Gaststätten, die Kinder nutzten den Schneeberg.

 Beliebter Treffpunkt der Kinder beim Willicher Weihnachtstreff war gestern Nachmittag der Schneeberg auf dem Kaiserplatz. Mit Schlitten wurde nach Herzenslust heruntergerutscht. Der Schnee stammte aus der Neusser Skihalle.

Beliebter Treffpunkt der Kinder beim Willicher Weihnachtstreff war gestern Nachmittag der Schneeberg auf dem Kaiserplatz. Mit Schlitten wurde nach Herzenslust heruntergerutscht. Der Schnee stammte aus der Neusser Skihalle.

Foto: Prümen

Selbst der Nikolaus, der sonst gerne draußen bei den Menschen ist, stapfte mühsam an den Strohballen vorbei, wäre gestern gerne eingekehrt, um den Willichern drinnen eine Freude zu machen. Eis, Hagel, Schneefälle und böiger Wind sorgten vor allem am zweiten Adventssonntag beim Weihnachtstreff von städtischer Wirtschaftsförderung und Willicher Webering für so manche Beeinträchtigungen.

Vor allem die Anbieter in dem kleinen Hüttendorf auf dem Kaiserplatz, dort war diesmal das Zentrum, waren nicht zu beneiden. Sie waren schon früh auf den Beinen, um in den 14 Hütten, die dort standen, ihre Waren anzubieten. Gerade bauten Hanne und Norbert Flatters den mobilen Eine-Welt-Laden auf. Schräg gegenüber hatte bereits der 21-jährige Sebastian Schmitz den Holzkohlenofen angezündet und das Roggenmischbrot zum Backen geformt. Eigentlich ist Sebastian Tischler, aber er hilft oft seinem Vater, dem Schiefbahner Bäckermeister Jörg Schmitz,

Fangen wir mal vorne an, als das Wetter noch keine Kapriolen schlug. Es dürften fast 25 Nikoläuse gewesen sein, die in und vor vielen Geschäften ihre Süßigkeiten an Kinder ausgaben. Einige Knirpse, so der fünfjährige Niclas, trugen sogar kleine Gedichte vor. Keine Gedichte, sondern Weihnachtslieder sang vor der Bäckerei Greis der Vereinigte Männerchor (VMC) Willich. Dort wurde für die Aktion "Teddybär" Lebkuchen oder heiße Getränke ausgegeben. Und wer es danach etwas rockiger haben wollte, kam am Bierhaus "Alt Willich" auf seine Kosten.

Der Schnee wurde gestern zum ständigen Begleiter des Weihnachtstreffs, Schon früh hatten sich Kinder kleine Schlitten oder Rutschteller besorgt. Denn es hatte sich schnell eine Lieferung aus der Skihalle Neuss herumgesprochen. Etwa 25 Kubikmeter Schnee wurden zu einer großen Eistüte am Rande des Kaiserplatzes aufgetürmt. Es war bei dem böigen Wind und dem ständigen Schneetreiben am gestrigen Sonntag ziemlich ungemütlich. Inmitten der Hütten, in denen beispielsweise Gärtnereien oder Hobbykünstler ihre Werke ausgelegt hatten, darunter waren hölzerne Schutzengel oder wollene Schals, stand ein Pagoden-Zelt. Dort sangen unter anderem die Tonköpfe, die Jazz-Singers oder hatte ein Mitmach-Theater ein besonderes Geschenk mitgebracht: den zunächst eingepackten Ruslan Maximowski, der dann mit den Kindern Weihnachtslieder auf seinem Akkordeon begleitete.

Die benachbarten Gaststätten waren bei dem wechselhaften Wetter eindeutig im Vorteil. Die Besucher gönnten sich zwar draußen hin und wieder einen Glühwein, zogen aber dann doch die warme Stube vor.

"So langsam gehen mir die Motive aus", sagte in einer Hütte der 75-jährige Peter Schmitz. Der Hobbymaler hatte zum dritten Mal einen Kalender gestaltet mit Motiven aus Alt-Willich wie Kaisersaal Schiffer oder dem Wasserturm an den Fellerhöfen. Der Kalender mit den 13 Aquarell-Zeichnungen kostete 12,50 Euro, die Skizzen gab es auch als Postkarten oder im Original.

Die Band "gently tuned" trat ebenso auf wie das in Willich bekannte Duo Schulz & Schulz. Leider musste krankheitsbedingt die Sopranistin Geesche Bauer absagen; Christel Holter und Ursula Preuß von der städtischen Wirtschaftsförderung besorgten Ersatz: Sängerin Maria Biesemann mit ihrem Gitarristen Leon.

"Hier war wegen des Wetters nicht allzu viel los", sagten gestern stellvertretend zwei Vertreterinnen des Imkervereins Viersen. Tags zuvor war man etwas zufriedener, konnte man sich sogar vor einer winterlichen Kulisse bei einer Weihnachtskartenaktion der "Glückskinder GmbH" fotografieren lassen. Die "Kulisse" wurde gestern aber zusehends ungemütlicher.

(wsc)
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