Stadt Willich Von Hand aufgefädelt

Stadt Willich · Inspiration findet Iris Sennhenn bei ihren Reisen. Die Schiefbahnerin entwirft Schmuck für ihre Marke "Hippies in Heaven". Die Kollektion der 54-Jährigen umfasst rund 100 Teile.

 Perlen, Muscheln, Hölzer, filigrane Silberelemente: Viele verschiedene "Zutaten" fädelt Iris Sennhenn in ihrem Atelier in der alten Seidenweberei in Schiefbahn auf und gestaltet so fantasievolle Einzelstücke.

Perlen, Muscheln, Hölzer, filigrane Silberelemente: Viele verschiedene "Zutaten" fädelt Iris Sennhenn in ihrem Atelier in der alten Seidenweberei in Schiefbahn auf und gestaltet so fantasievolle Einzelstücke.

Foto: Achim Hüskes

Die Kombination von Perlen, Halbedelsteinen und Muscheln mit Sterlingsilber-Elementen und außergewöhnlichen Anhängern: Das zeichnet die handgefertigten Schmuckstücke von Iris Sennhenn aus Schiefbahn aus. Unter dem Namen "Hippie in Heaven" fertigt die Designerin Armbänder und Ketten für modisch-sportive Frauen. Die Kollektion der 54-Jährigen umfasst rund 100 Teile, alle von ihr erdacht und per Hand aufgefädelt.

"Für eine Kette benötige ich schon mal einen Abend", so Sennhenn. "Zunächst prüfe ich, ob mein Entwurf funktioniert, falls ich unsicher bin, lege ich das Teil erst einmal beiseite." Wenn das Layout steht, benötige sie oft nur 20 bis 30 Minuten. Dabei sei jedes Stück ein Unikat, bedingt durch die Naturmaterialien: "Wenn ich 20 Muscheln bestelle, ist natürlich jede anders."

Der Weg zur Schmuckdesignerin war ihr nicht unbedingt vorbestimmt: Sennhenn studierte zunächst Modedesign und Bekleidungstechnik an der Fachhochschule Niederrhein in Mönchengladbach, arbeitete anschließend auch in diesem Bereich, später auch im Design sowie im visuellen Marketing für Firmen wie Nespresso, Ungaro oder Rosenthal. Durch diese Tätigkeiten reiste sie viel, war häufig in Asien unterwegs. So wurde die Idee, die sie bereits als Jugendliche hatte, nämlich Schmuck zu entwerfen, immer konkreter. Denn zum Einen holt sie sich auf ihren Reisen die Inspiration für ihre außergewöhnlichen Schmuckstücke, lernte auf ihren Reisen durch Indien oder Nepal aber auch viele verschiedene Handwerksbetriebe kennen. Und diese Betriebe liefern ihr heute nun die besonderen Teile, die wichtiger Bestandteil ihrer Kollektion sind, wie Muscheln oder Hölzer. Andere veredeln diese Stücke mit filigranen Silberelementen.

"Auf Dauer wollte ich dem Modebereich entkommen, mir war klar, es musste etwas passieren", erinnert sich Iris Sennhenn an den Start im vergangenen Jahr, als ihr Jugendtraum konkrete Formen annahm. Inzwischen war sie schon länger freiberuflich tätig, kümmerte sich für diverse Firmen um die Bereiche Ladenbau für neue Geschäfte oder Messeauftritte. Doch damit war sie nicht täglich ausgelastet. "Und dann sagte mein Geschäftspartner Max Witzel: Nun mach' es endlich mit dem Schmuck!", sagt Sennhenn lachend. Dann ging es Schlag auf Schlag: Sie besuchten gemeinsam Schmuckmessen, um Anbieter für Perlen, Gold, aber auch Lieferanten für das Zubehör wie Verschlüsse oder Etuis zu finden. Parallel suchte Sennhenn in ihren Werkstatt-Kontakten, überprüfte, ob es die Firmen noch gab. Mit wenigen Stücken fing es an: Sie kaufte Perlen, legte die Richtung für ihr Design und ihren Stil fest, entwickelte darauf aufbauend die Marke "Hippie in Heaven".

Schnell geben ihr erste Erfolge recht, so gewann sie die Firma StyleJunky als Kunde, durfte ein Kollektions-Shooting auf Mallorca mit ihrem Schmuck ausstatten. Auch erste Einzelhandelsgeschäfte haben ihre Kollektion aufgenommen. "Es ist genau so, wie ich es mir vorgestellt habe", fühlt sich Sennhenn bestärkt.

(eva)
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