Weihnachtsmarkt in Anrath Von Drachenbude bis Stofftannenbaum

Stadt Willich · Mit einer bestens besuchten Après-Ski-Party startete der Werbering Anrath in seinen Weihnachtsmarkt. Das nasskalte Wetter hielt die Besucher nicht von einem Bummel durch die Innenstadt ab.

Der Nicki-Bär als lebensgroßer Walk-Act war gestern ein gefragtes Fotomotiv. Der Bär kommt bei den kleinen Besuchern des Anrather Weihnachtsmarktes gut an.

Der Nicki-Bär als lebensgroßer Walk-Act war gestern ein gefragtes Fotomotiv. Der Bär kommt bei den kleinen Besuchern des Anrather Weihnachtsmarktes gut an.

Foto: WOLFGANG KAISER

"Das ist Blaubeerhonig. Einmal probieren?", möchte Iris van den Bongard wissen und reicht einen kleinen Plastiklöffel über die unzähligen Honigprodukte hinüber. Der rötliche Honig auf dem Löffel wirkt auf den ersten Blick etwas fremd, aber der Geschmack überzeugt. "Sehr lecker", lautet der Kommentar des Testers. Das ist aber nicht die einzige neue Honigkreation vom Anrather Imker, die begeistert. Ob Honig an sich, Bärenfang, Met oder andere Produkte aus dem süßen Gold, es wird probiert und gekauft. Um die richtige Größe und Form dreht es sich hingegen am Stand der Familie Hügens. Hier geht es grün zu. Etliche Tannenbäume warten darauf, als Weihnachtsbaum in den Einsatz zu gehen. Besucher drehen und wenden die Tannen, um das Optimum zu finden. "So 1,80 Meter wäre die richtige Größe", bemerkt Claus Bartels, der Baum für Baum neben sich stellt, um anhand seiner Körpergröße den Baum richtig einzuschätzen.

Aber auch an witzigen Geschenkideen mangelt es dem Anrather Weihnachtsmarkt nicht. Die Leseknochen, aus verschiedenen Stoffen zusammengesetzt, und die Patchwork-Mäuse, die auf einer Mausefalle sitzen, unter deren Schlagbügel sich hervorragend Geldgeschenke oder Gutscheine drapieren lassen, bei den Patchwork-Arbeiten von Ute Ripkens bleiben die Besucher stehen. "Ein Renner sind die Stofftannenbäume", sagt die Anratherin und deutet auf die kleinen grünen Gesellen im Tontopf, die garantiert nicht nadeln. Auch an der Drachenbude von Daniela Beuerkens knubbeln sich die Besucher. Bei ihr geht es fröhlich zu. Drachen, kunterbunte Schlangen, knallgrüne Frösche, witzige Hühner, lustige Monstergesichter - allesamt aus weichen, farbenfrohen Stoffen handgenäht- sorgen für gute Laune. "An Ideen mangelt es mir nicht", meint die Elmpterin lachend.

Trotz nasskalten Wetter schieben sich die Besucher durch die weihnachtlich geschmückte Anrather Fußgängerzone, lassen sich von Weihnachtmusik berieseln - teils live auf der Bühne gespielt - und genießen einfach das Flair des traditionellen Weihnachtsmarktes, den der Werbering Anrath seit Jahren ausrichtet. Klassische Geschenkideen wie das neue Anrather Heimatbuch fehlen ebenso wenig wie edle Adventsdekoration und ausgefallene Holzarbeiten. Es gibt Filzpantoffeln als Kühe sowie Frösche, und wer sein Fahrrad mit einer lustigen Weihnachtsklingel ausrüsten möchte, wird ebenfalls fündig. "Nach Weihnachten kann dann der neutrale weiße Deckel auf die Klingel geschraubt werden", erklärt Ulrike Wingerath.

Es geht auch hoch hinauf. Der Kirchbauverein nimmt die Besucher mit in den Turm. Für den Fernblick aus 40 Meter Höhe lohnt sich der Aufstieg. Zudem überrascht der Verein an seinem Stand mit lustigen Urlaubskoffer-Aufklebern. Wer will, kann zukünftig mit Slogans wie "Return to Anrath" und "Sweet Home Anrath" die Reise antreten. "Die besten Nussecken in town", wirbt Hans Gerd Segerath am Stand von Anrath1tausdend. Aber nicht nur hausgebackene Nussecken gehören zum Angebot. Warmer Eierpunsch und Glühwein gehen bei den Temperaturen gut. Was der Verein bislang geleitstet hat, verkündet eine Tafel. Laut aktuellem Stand konnte bis dato unverschuldet in Not geratenen Familien mit 37.043 Euro geholfen werden.

In Sachen gute Tat ist auch der Verein "Gutes beginnt im Kleinen" unterwegs. Neben 250 Liter Glühwein, die in Porzellanbechern über die Theke wandern, surrt die Holzsäge. Mit fachlicher Hilfe können gegen eine Spende ein kleiner Holztannenbaum und die Tiger-Ente hergestellt werden. Der Nicki-Bär als lebensgroßer Walk-Act lässt indes Kinderaugen strahlen. Die Hände der kleinen Besucher recken sich in Richtung des weichen Fells. Einmal kuscheln kommt gut an. Und so manche Eltern zücken das Smartphone, um den Moment im Bild festzuhalten. Eine schöne Erinnerung, die lange nachwirkt.

(tref)
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