Stadt Willich Verschiedene Ansätze für mehr Kinderbetreuung

Stadt Willich · Das Thema Kindergartenplätze und Betreuungsmodelle beschäftigt derzeit SPD, CDU und Grüne - das Ergebnis sind unterschiedliche Vorschläge. Die Willicher SPD fordert in einem Antrag an die Stadt vom 4. September grundsätzliche Erweiterungen in den Betreuungszeit-Modellen. Es gibt vier Kern-Forderungen: In jeder KiTa soll es künftig für mindestens einen Teil der Plätze eine 45-Stunden-Betreuung geben - keine Einrichtung soll mehr auf Block-Betreuung nur bis 14 oder 14.30 Uhr beschränkt sein. Auch Kinder, deren Eltern nur einen Platz mit 35 Stunden Betreuung gebucht haben, sollen auf Wunsch am warmen Mittagessen teilnehmen können. Perspektivisch soll es in jedem Ortsteil eine KiTa geben, die mindestens bis 18 Uhr Betreuungsplätze anbietet.

 Die Kindertagesstätte Bullerbü in Alt-Willich.

Die Kindertagesstätte Bullerbü in Alt-Willich.

Foto: WOLFGANG KAISER

Der von der Stadt Willich in der Bedarfsprognose ermittelte Betreuungsbedarf soll ohne dauerhafte Überbelegungen erfüllt werden. Die SPD begründet ihren Antrag unter anderem damit, dass KiTas, die nur oder höchstens 35 Stunden-Betreuung anbieten, die Flexibilität der Familien bei der Wahl und einer eventuellen späteren Anpassung der Betreuung einschränken. Besonders in Neersen sei es schwierig, "den Bedarf an Tagesplätzen in der bisher vorhandenen Einrichtungsstruktur auf Dauer zu decken", so die Sozialdemokraten. Sie verweisen darauf, dass die erweiterten Öffnungszeiten in der KiTa Bullerbü und im Betriebskindergarten "Glückskinder" stark nachgefragt werden.

CDU und Grüne legen ein gemeinsames Konzept vor. Die Verwaltung soll den Bedarf für flexiblere Betreuungszeiten ermitteln und daraus ein Konzept entwickeln. Dazu können auch mehr Randzeiten-Betreuung oder "buchbare Zeitkontingente". Die Kindergartenbetreuung müsse an die Lebenswirklichkeit der Eltern angepasst werden", so Dieter Lambertz (CDU) - das betreffe Platzangebot, Ausstattung der Einrichtung und Betreuungszeiten.

Außerdem wollen die beiden Fraktionen ein Konzept zur Personalentwicklung, -findung und -steuerung. Es sollen Entfristungen oder Aufstockungen von Stellen geprüft werden, ebenso der Einsatz von Springern. Für die Sitzung des Jugendhilfeausschusses im März 2018 soll die Verwaltung ein Konzept zur Tagespflege vorlegen.

CDU und Grüne seien sich auch einig, wenn es um Neubauten und Erweiterungen von Kindergärten gehe, so Merlin Praetor (Grüne): "Dabei sollen vor allem die U3-Gruppen in den Blick genommen und Bundes- sowie Landesinvestitionsprogramme genutzt werden".

(djm)
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