Stadt Willich Tourismus-Experten sprachen über Kundengewinnung

Stadt Willich · In einem ganztägigen Barcamp im Neersener Ramshof kamen jetzt etwa 80 Teilnehmer aus der Tourismusbranche zusammen - darunter Hoteliers, Café- und Restaurantbesitzer und andere Akteure aus dem Bereich "Freizeit". Es ging darum, neue Kunden zu gewinnen. IHK und die Niederrhein Tourismus GmbH hatten zu dem "Barcamp" eingeladen waren. Tanja Neumann, IT-Referentin bei der IHK Mittlerer Niederrhein, erklärte das Wesen eines Barcamps: "Es gibt keine feste Tagesordnung, die Teilnehmer äußern ihre Diskussionswünsche, danach trifft man sich, tauscht seine Erfahrungen aus, bekommt dabei den einen oder anderen Tipp." Mit etwa 80 Teilnehmern fand diese Premierenveranstaltung eine gute Resonanz. Die Gäste kamen von überall hier, sogar aus Thüringen war eine Hotelbesitzerin angereist. Zum Schluss traf man sich im "Schwalbennest" des Ramshofes zu einem kurzen Fazit. "Ich habe gelernt, wie wichtig das Internet und die Social-Media-Kanäle für unsere Tourismus-Branche sein können", sagten gleich mehrere Teilnehmer.

 Etwa 80 Teilnehmer sprachen - teilweise in Kleingruppen - über die Themen, die sie besonders interessierten.

Etwa 80 Teilnehmer sprachen - teilweise in Kleingruppen - über die Themen, die sie besonders interessierten.

Foto: Wolfgang Kaiser

Auch Norbert Schulte von den "Grenz-ver-Führern" aus Tönisvorst war zufrieden. Er hatte mit seinem Partner Heinz Willi Spütz (Nettetal) schon seit Längerem die Idee, Wanderungen mit Paddeltouren auf der Niers zu verbinden. Schulte lernte bei dem Touristikcamp Stephan Winzker von der Mönchengladbacher Agentur "Sport, Spiel, Spaß" kennen. Diese Agentur vermietet Kanus.

Mit dabei waren natürlich Vertreter einiger Agenturen oder andere Experten, darunter auch Wirtschaftsförderer, so aus Kleve oder Matthias Hergett aus Tönisvorst. Sie hörten vor allem aufmerksam zu, als Karin Krubeck (Bonn) von ihrer Geschäftsidee, den "Stadt.Boks", berichtete. Wie zum Beispiel schon in der früheren Bundeshauptstadt praktiziert, geben Hotels ihren Treuekunden als Dankeschön für die Buchung Präsentkörbe mit regionalen Produkten in fester oder flüssiger Form mit auf den Rückweg. Krubeck: "Das ist zum Beispiel in Bonn der dort gebrannte Gin Siegfried, eine Lakritz-Limo, dort gerösteter Kaffee oder die würzige "Smoked Apple"-Barbecue-Sauce." Auch könnte man in den Hotels oder Ausflugslokalen regelmäßig besondere Events starten, so zum Beispiel den Tag des Brotes, den Tag des Apfels oder den Tag der Entspannung.

Natürlich ging es auch darum, sich im Internet oder auf den Media-Kanälen besser zu vermarkten und präsenter zu sein. Darüber berichtete unter anderem Henriette Stieger. Die 31-jährige Hotelfachfrau, die in einer Unternehmens- und Tourismusberatung in Köln arbeitet, ist die Tochter von Henny und Leo Stieger, die schon lange den Ramshof bewirtschaften. Henriette hatte ihre Eltern überzeugt, bei Google einen speziellen Werbebalken zu schalten. Dabei kann man die Kriterien, wann dieser Balken bei den Usern zu sehen sind, festlegen - und zahlt an Google je Klick, den die User dann machen. Auch die Anzahl der monatlichen Klicks und demnach die Höhe des Betrages kann man eingrenzen. Henriette Stieger: "Ich versuche gerade, meine Eltern für ein ähnliches Marketing in Facebook zu begeistern."

Marcus Mitter, Fotograf und Chef seiner Düsseldorfer Agentur "360-up", informierte darüber, wie man im Netz dreidimensionale virtuelle Rundgänge durch Hotels oder Gaststätten optimal platzieren kann.

(wsc)
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