Stadt Willich Theologische Facharbeit: Mit der Hölle zum Sieg

Stadt Willich · Der Titel ist lang, das Thema spannend und gut aufbereitet - und es gibt einen ersten Preis. Die Rede ist von der Facharbeit von Paul Krämer. Der Oberstufenschüler des Lise-Meitner-Gymnasiums beschäftigte sich im Rahmen seiner Facharbeit mit dem Thema Hölle.

 Der erste Preis brachte neben einer Urkunde 300 Euro mit sich.

Der erste Preis brachte neben einer Urkunde 300 Euro mit sich.

Foto: Hüskes

Unter dem Titel "Angst vor der Hölle? - Diskrepanzen zwischen der Höllenlehre der Katholischen Kirche und dem Höllenglauben der Basis" schuf der 17-jährige Willicher ein 50 Seiten starkes Werk, mit dem er sich beim Facharbeitspreis Religion 2016 der Universität Bonn bewarb.

Der Preis wird seit Jahren von der dortigen Evangelisch- und Katholisch-Theologischen Fakultät ausgeschrieben. Insgesamt 26 Oberstufenschüler hatten ihre Arbeit abgegeben. Jetzt gab es die feierliche Preisverleihung. "Ich hätte nie gedacht, dass ich den ersten Preis erhalten würde. Als die Laudatio für den Bestplatzierten gehalten wurde und ich es war, konnte ich es gar nicht glauben. Ich habe mich riesig gefreut", sagt Paul Krämer.

Den Anstoß, sich mit dem Thema Hölle zu beschäftigen, erhielt er im vergangenen Jahr im Rahmen eines einmonatigen Amerikabesuches. Bei einem Gespräch mit einem Bekannten aus der protestantischen Freikirche stellte sich heraus, dass dieser an die Hölle glaubt, Paul hingegen nicht. "Ich kann die Hölle nicht mit meinem Gottesbild vereinen", sagt der 17-Jährige, der auch als Messdiener und Lektor in der Willicher Kirchengemeinde St. Katharina aktiv ist.

Der Gedankenaustausch ließ den Gymnasiasten nicht mehr los, und er griff zu entsprechender Literatur. Vor dem Hintergrund, dass die Facharbeit anstand, kam ihm nach Rücksprache mit seiner Religionslehrerin die Idee, das Thema zu verwenden. Im Laufe der Zeit wurde die Arbeit immer umfangreicher und ging über die Vorgaben für eine schulische Facharbeit weit hinaus. "Meine Lehrerin machte mich auf die Ausschreibung der Uni Bonn aufmerksam, und so habe ich über die Schule meine Arbeit dort im Februar eingereicht", berichtet Paul Krämer. Der Q1-Schüler recherchierte nicht nur, sondern führte auch Interviews mit sechs Personen zu ihrem Höllen-Verständnis.

(tref)
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