Stadt Kempen Studenten auf Firmenbesuchstour

Stadt Kempen · Angehende Führungskräfte, die an Hochschulen am Niederrhein studieren, waren auf Einladung des Technologie- und Gründerzentrums in Kempen in der Region unterwegs. Sie besichtigten auch ein Kempener Unternehmen.

Sehr zufrieden mit einem ganztägigen Besuchsprogramm bei zwei bedeutenden Unternehmen in Kempen und Viersen zeigten sich 20 Studenten der Hochschule Rhein-Waal und der Hochschule Niederrhein bei einer Bustour, die das Technologie- und Gründerzentrum Niederrhein (TZN) in Kempen organisiert hatte. Sie lernten Betriebe kennen, die ihnen beste Ausbildungs- und Karrierechancen bieten können. TZN-Geschäftsführer Thomas Jablonski hatte vor Jahren die Idee, Betriebe im Kreis Viersen, die großen Bedarf an gut ausgebildeten Fach- und Führungskräften haben, mit Studenten der Hochschulen zusammen zu bringen, die oft nicht wissen, dass es weltweit erfolgreiche Betriebe mit guten Aufstiegschancen in der Region gibt.

Der erste Besuch galt diesmal einem mittelständischen Unternehmen, das in diesem Jahr 70-jähriges Bestehen feiern kann und mit 420 Mitarbeitern seinen Hauptsitz in Süchteln hat: Die Firma SAB Bröckskes ist ein international renommierter Hersteller von qualitativ hochwertigen flexiblen Kabeln und Leitungen sowie von Temperaturmess- und Regeltechnik. Seniorchef Peter Bröckskes begrüßte die Gäste und machte deutlich, dass das Familienunternehmen mit großer Tradition mehr ist als ein reiner Kabellieferant: Auf Wunsch der Kunden, die weltweit inzwischen aus mehr als 40 Ländern kommen, werden zeitnah deren technische Probleme gelöst und Sonderartikel produziert. Ständige Entwicklung ist deshalb besonders wichtig: Täglich werden in dem Viersener Unternehmen fünf bis sechs Produkte neu entwickelt.

Bei einem Rundgang durch den Betrieb unter Führung von Betriebsleiter Jürgen Hova lernten die Studenten die aus den verschiedensten Fachbereichen kommen, darunter vorwiegend Maschinenbau und Elektrotechnik, die Produktion von der Herstellung der Kupferleiter bis zum Isolieraußenmantel kennen. SAB Bröckskes ist ein modernes Unternehmen von respektabler Größe, das neben der Zentrale in Viersen Töchter unter anderem in Fairfield bei New York, in Frankreich und den Niederlanden und Vertretungen in vielen weiteren Ländern der Erde hat.

Der zweite Besuch galt der Woodward Kempen GmbH in der Thomasstadt. Woodward ist mit mehr als 7000 Mitarbeitern weltweit der größte selbstständige Konstrukteur und Produzent von Energiesteuerungslösungen für Flugzeug- und Industriemotoren, Turbinen und Energieerzeugungsanlagen. In Kempen befindet sich die Zentrale für Vertrieb, Entwicklung, Fertigung und Service von Umrichtersystemen für Windenergieanlagen.

Oliver Behrendt, Sales- und Marketing Direktor, stellte den Gästen das Unternehmen vor, das 1969 als SEG Schaltanlagen-Elektronik-Geräte GmbH & Co. KG gegründet wurde und im Jahr 2006 vom amerikanischen Konzern Woodward Inc. übernommen wurde. Der Konzern unterhält inzwischen 34 Standorte in 17 Ländern. Im Industriebereich wie in der Luft-und Raumfahrttechnik werden Kunden weltweit mit eigenen designten und produzierten Kontrollsystem-Lösungen beliefert. Mehr als 14.000 installierte Umrichter in On-Shore- wie Off-Shore-Anlagen zeugen von der Kompetenz und langjährigen Erfahrung der Firma. Woodward hilft, die Windenergie vom Generator ins Netz einzuspeisen. Was die dafür notwendigen Converter bei Temperaturschwankungen von minus 40 bis zu mehr als plus 40 Grad aushalten müssen, erfuhren die Studenten bei ihrer Betriebsbesichtigung, bei der sie von Engineering Director Michael Steffes und Operations Manager Bernd Spielbrink geführt wurden. Am Standort Kempen, an dem 320 Mitarbeiter beschäftigt sind, werden Windkraft-Umrichter sowie Kontrollsysteme für Gas- und Dieselturbinen hergestellt.

Die beiden Firmen bieten den Studenten der Hochschulen in der Region Werkstudentenstellen, Praktika sowie Bachelor- und Masterarbeiten. Am Ende der beiden Besuche bestand ausreichend Gelegenheit zur Kontaktaufnahme. TZN-Geschäftsführer Jablonski war den Unternehmen für ihre Bereitschaft, sich für den Besuch zu öffnen, sehr dankbar und verwies auf die Erfolge der vergangenen Jahre, als es immer wieder gelang, Firmen und Hochschulen zusammen zu bringen.

(RP)
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