Stadt Willich Strahlende Kinderaugen zum Abschluss

Stadt Willich · Es war eine gelungene Idee des ASV-Vorstandes: Gestern Nachmittag hatten die Schützen die Flüchtlinge aus dem Katharinen-Hospital zu einem Kirmes-Bummel eingeladen - mit Freifahrten nicht nur für die Kinder.

 Das Königspaar Carsten I. und Renate III. freute sich gestern, dass die Idee mit dem Kirmesbesuch so viel Anklang bei den Flüchtlingen und Asylsuchenden fand. Die Schausteller trugen mit Freifahrten zum Gelingen bei.

Das Königspaar Carsten I. und Renate III. freute sich gestern, dass die Idee mit dem Kirmesbesuch so viel Anklang bei den Flüchtlingen und Asylsuchenden fand. Die Schausteller trugen mit Freifahrten zum Gelingen bei.

Foto: WOLFGANG KAISER

Die Integration der Flüchtlinge im Katharinen-Hospital und der in Willich lebenden Asylbewerber war dem ASV Willich ein wichtiges Thema im Rahmen seines 130. Schützenfestes - und die Ideen waren erfolgreich: Am Samstagnachmittag verfolgten rund 40 Menschen aus den Willicher Asylbewerber-Unterkünften und aus dem Übergangswohnheim die große Musikpräsentation und die Parade am Abend als Gäste des ASV auf der Tribüne - und zum Abschluss gab es gestern einen besonders fröhlichen Kirmesbummel. Vor dem Schützenfest hatte der ASV-Vorstand Kontakt zu Anna Rieve (LOT - Initiative Betreuungseinrichtungen) aufgenommen und mit ihrer Vermittlung die Flüchtlinge zu einem Rundgang über die Kirmes eingeladen. Die Schausteller legten Freifahrt-Runden für die Besucher ein, so deren Vertreter Paul Müller: "Das ist gut zu zeigen, was ein deutscher Jahrmarkt ist. Sie haben ja nicht so die finanziellen Möglichkeiten, also geben wir ihnen eben diese Chance".

Um 14.30 Uhr trafen sich rund 50 Flüchtlinge in jedem Alter mit dem ASV-Vorstand und dem Königspaar Carsten I. und Renate III. auf dem Platz. Auch die für das Thema Asyl / Flüchtlinge zuständige Beigeordnete Brigitte Schwerdtfeger und der stellvertretende. Bürgermeister Guido Görtz waren gekommen - Schwerdtfeger hatte als Gruß zwei große Dosen Weingummi-Figuren mitgebracht, und das brach sofort das Eis. Sie lobte die ASV-Idee: "Eine tolle Aktion. So bekommen die Kinder nicht nur das Marschieren mit, sondern auch die Fröhlichkeit eines Schützenfestes".

Im großen Pulk ging es zuerst zum Flieger-Karussell - die Kids stürmten die Flugzeuge, ließen sie mit strahlenden Augen auf und ab steigen und hatten viel Spaß. Nächster Stopp war ein Karussell für die kleineren Besucher, und dann ging es zum Musik-Express, in dem auch einige Erwachsene mit Riesen-Begeisterung mitfuhren - es ging nicht unter drei Runden ab, allerdings mit gebremster Geschwindigkeit, weil die Fahrgäste das Gerät so noch gar nicht kannten.

Weiter ging es dann zum Kettenkarussell für die ganz Kleinen und weiteren Fahrgeschäften - schwer zu sagen, wer am Ende des Nachmittages mehr Spaß gehabt hatte: Die Flüchtlinge und ihre Kinder oder der ASV-Vorstand um Präsident Willi Stennes und den Schützenkönig - denn die waren glücklich, wie gut ihre Idee bei den Gästen ankam. Anna Rieve sagte, dass die Flüchtlinge die ASV-Einladungen für Samstag und Dienstag begeistert angenommen hätten: "Sie sind mega-dankbar" und Guido Görtz betonte, dass die Flüchtlinge sich in Willich einbringen - sei es, dass die Asylbewerber bei Willi Wisch mitmachen oder dass etliche Flüchtlinge spontan vor dem Schützenfest bei der Reinigung des Konrad-Adenauer-Parks dem zuständigen Schützenzug geholfen hatten.

Eine Schützenfest-Besonderheit gilt es noch zu berichten: Der traditionelle Zapfenstreich am Montagabend vereinte beim Tambourkorps Germania Willich drei Generationen: Am Tambourstab Großvater Karl-Heinz Bohn (80 Jahre und zum 60. Mal als Solist dabei), als Flötensolist Sohn Guido Bohn (ASV-Musikdezernent und zum 30. Mal dabei) und als Trommelsolist Enkel Fabian Panzer (13 Jahre), seit drei Jahren bei Germania.

(djm)
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