Kreis Viersen. Stets neugierig auf neue Technologien

Kreis Viersen. · 26 Elektroniker wurden jetzt bei einer Feierstunde losgesprochen. Sie haben beste Chancen auf dem Arbeitsmarkt, es fehlt nämlich an Fachkräften. Der Jahrgangsbeste kommt aus Willich.

 Während der Lossprechungsfeier der Innung E-Handwerke Niederrhein Kreis Viersen in der Viersener Generatorenhalle erhob Obermeister Rolf Meurer (4.v.r.) die jungen Elektroniker in den Gesellenstand.

Während der Lossprechungsfeier der Innung E-Handwerke Niederrhein Kreis Viersen in der Viersener Generatorenhalle erhob Obermeister Rolf Meurer (4.v.r.) die jungen Elektroniker in den Gesellenstand.

Foto: norbert prümen

"Nur wenige Berufe sind so innovativ und zukunftsorientiert wie das Elektro-Handwerk", sagte Obermeister Rolf Meurer während der Lossprechungsfeier der Innung E-Handwerke Niederrhein Kreis Viersen. In der Viersener Generatorenhalle erhob Meurer 26 Elektroniker nach dreieinhalbjähriger Ausbildung offiziell in den Gesellenstand.

Dass die Elektroniker mit ihrer Berufswahl richtig liegen, verdeutlichte Rolf Meurer mit einer Zahl: Schon heute fehlen bundesweit 28.000 Fachkräfte im E-Handwerk. Angesichts aktueller Themen wie Digitalisierung, Smart Home, E-Mobilität, Netzwerktechnik und Kommunikationstechnik forderte Meurer die Junggesellen auf: "Bleiben Sie neugierig auf neue Technologien und nehmen Sie die Herausforderungen an - dann müssen Sie sich um Ihre Zukunft keine Sorgen machen." Das bekräftigte Elektrotechnikermeisterin Kerstin Cremers in ihrer Festrede. Die Nettetalerin schilderte ihren Werdegang: einziges Kind eines selbstständigen Elektroinstallateurmeisters, Abitur, Ausbildung, Gesellenprüfung, Meisterprüfung, Ausbilderin. Vor vier Jahren übernahm die Mutter von zwei Töchtern den elterlichen kleinen Handwerksbetrieb. Das Handwerk sei kein Ort der Erholung, sagte Cremers. Aber: "Unsere Gesellschaft braucht Sie, sie braucht gute Handwerker." Ausdrücklich ermunterte sie die Gesellen, Meister ihres Handwerks zu werden. Dominik Alexander Heinen schätzt an seinem Handwerk vor allem die Abwechslung auf Baustellen und in der Werkstatt. Er hat den Beruf bei der M + B Mess- und Regeltechnik GmbH in Willich erlernt. Der 27-Jährige wählte während der Ausbildung den Schwerpunkt Automatisierung, er programmiert SPS (speicherprogrammierbare Steuerungen) und baut Schaltschränke, "um Arbeitsschritte für andere zu vereinfachen". Als Prüfungsbester wurde Heinen von Obermeister Meurer, der kommissarischen Leiterin des Berufskollegs Viersen, Danièle Hamdan, und Fachlehrerin Silvia Bodewein ausgezeichnet. Sein Betrieb hat ihn übernommen.

"Ich habe meinen Traumjob gefunden", strahlt Patrick Irmen (23). Innovativ und vielseitig sei das Elektro-Handwerk, bekräftigt der Niederkrüchtener, der seine Ausbildung bei der KKR Louwen GmbH in Süchteln gemacht hat. Irmen und Heinen sind sich einig: "Wir programmieren einen Schaltschrank und bringen damit eine riesige Brotbackmaschine ans Laufen. Die meisten Menschen sehen das Brötchen in der Bäckerei - wir sehen, wie es entsteht." Ihren Europass Mobilität erhielten Jonas Thees (Willich, Fa. Manfred Teckenburg) und Dennis Borghans (Niederkrüchten, Fa. Erich Grabowski): Sie hatten während der Ausbildung zwei Wochen in Schweden gearbeitet. Maximilian Verhufen (Viersen, Fa. Gerd Lenzen) ist nach einem dreiwöchigen Arbeitsaufenthalt in Schottland und Prüfung nun sogar "Europa-Assistent im Handwerk".

(RP)
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