Stadt Kempen Sommermusik vor einer traumhaften Kulisse

Stadt Kempen · Sehr stimmungsvoll war das Konzert des Orchesters "Neue Ruhr Philharmonie" im Schatten der Burg

 Eine schönere Kulisse kann es für klassische Musik kaum geben. Die Akteure entführten die Zuschauer unter anderem in eine Nacht in Venedig.

Eine schönere Kulisse kann es für klassische Musik kaum geben. Die Akteure entführten die Zuschauer unter anderem in eine Nacht in Venedig.

Foto: kaiser

2:1 steht es für den Kempener Verkehrsverein, was das Händchen fürs Wetter beim Open-Air-Abend "Sommermusik an der Kempener Burg" betrifft. Fand der Start vor vier Jahren noch im Regen statt, so konnte sich 2013 schon keiner mehr über mangelnde Wärme beschweren. Und jetzt, beim dritten Anlauf, zeigte das Thermometer bei Konzertbeginn um 20.30 Uhr noch 30 Grad im Schatten an. Und bis zum Ende der Veranstaltung sank die Quecksilbersäule maximal um ein bis zwei Grad.

Da war gute Laune im Publikum garantiert. "So richtig schön ist es hier", war von den Nachbarplätzen zu hören. Und: "Man möchte am liebsten die ganze Nacht hier bleiben", meinte eine begeisterte Zuhörerin. In der Tat: Das Ambiente zwischen den farbig angestrahlten Bäumen, zwischen Franziskanerkloster und Burg ist traumhaft, erst recht an einem so warmen Sommerabend.

Das Orchester "Neue Ruhr Philharmonie" aus Oberhausen unter der Leitung von Emil-Silvio Ciobota hatte sich vor zwei Jahren bewährt, es gab keinen Grund, die sympathischen Gäste nicht noch einmal einzuladen. Mal von einigen kleineren Patzern abgesehen, die leicht mit der Hitze und der nicht immer optimalen Tonverstärkung zu entschuldigen sind, erfüllten die Musiker und ihr Dirigent auch dies Mal die Erwartungen und garantierten zusammen mit den Gesangssolisten volle Akzeptanz beim Publikum. Ein Wiedersehen gab es auch mit Gustavo Casanova Anguiano, der als Tenor erneut eine Glanzpartie ablieferte. Geändert wurde die Besetzung der beiden Frauenstimmen. Als Mezzosopranistin kam diesmal Irene Molinari, die am "Conservatorio di Santa Cecilia" in Rom zweifellos eine gründliche Ausbildung durchlaufen hatte. Durch tadellose Leistung begeisterte sie ebenso wie die in Brüggen wohnhafte Andrea Hörkens. Hörkens übernahm auch die Moderation. Mit erfreulich deutlicher Aussprache gab sie interessante Informationen zu den vorgetragenen Werken. Wie vor zwei Jahren begann das Programm mit der Ouvertüre zu Bizets "Carmen" und einer Mezzosopran-Arie aus dieser Oper.

Und dann ging es so weiter wie beim letzten Mal. Erneut hörte man Puccinis "Che gelida manina" (Wie eiskalt ist dies Händchen), "La donna e mobile" aus Verdis "Rigoletto" sowie eine Arie aus Mozarts Oper "Il Re Pastore". Und es fehlten auch diesmal nicht "Torna a Surriento", "O sole mio" und die "Thaïs"-Meditation. Wie zuletzt trat auch diesmal bei diesem beliebten Stück des französischen Opernkomponisten Jules Massenet Dirigent Emil-Silviu Ciobota als Violinsolist in Erscheinung.

Der Verkehrsverein darf sich über den erfreulich guten Besuch freuen. Zu hoffen ist, dass die erfolgreich angelaufene Reihe fortgesetzt wird - in zwei Jahren mit einem neuen Programm.

(RP)
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