Stadt Willich Schiefbahner Dreieck erst mal auf Eis

Stadt Willich · Die Bebauung der Fläche zwischen Rubensweg, Willicher Straße und L 382 dürfte weit nach hinten geschoben sein. Die CDU denkt zunächst über die Realisierung einer Umgehungsstraße nach. Die FDP zweifelt weiteren Wohnungsbedarf an.

 Auch in Zukunft wird das "Schiefbahner Dreieck" wohl landwirtschaftlich genutzt werden. Die Verwaltung hatte geplant, dort Bebauung zugelassen, doch nun soll erst einmal das Verkehrsproblem angegangen werden.

Auch in Zukunft wird das "Schiefbahner Dreieck" wohl landwirtschaftlich genutzt werden. Die Verwaltung hatte geplant, dort Bebauung zugelassen, doch nun soll erst einmal das Verkehrsproblem angegangen werden.

Foto: Kaiser

Zumindest zusätzlichen Lärm werden die Anwohner der Willicher Straße und den Nebenstraßen in absehbarer Zeit nicht ertragen müssen. Die von der Verwaltung angedachte Bebauung im sogenannten Schiefbahner Dreieck dürfte sehr zur Freude der Bürgerinitiative erst einmal weit nach hinten geschoben worden sein. Denn jetzt denken verantwortliche CDU-Mitglieder in einem ersten Schritt erst einmal über die Realisierung einer Schiefbahner Umgehungsstraße nach.

Das ist ganz im Sinne der von Ralf Lück angeführten Initiative "Bürgerbelästigung Schiefbahner Norden". Erst dann soll es womöglich eine Neubebauung geben, wenn eine Entlastungsstraße da ist - das war für die Initiative, die sich nach den konkreten Planentwürfen der Verwaltung auf der großen Fläche zwischen Rubensweg, Willicher Straße und L 382 gegründet hatte, immer eines der wichtiges Kriterien.

Jetzt traf man sich mit Vertretern der Schiefbahner CDU, Christian Pakusch und Rainer Höppner. Mit dem Ergebnis, dass die Union im Rahmen der diesjährigen Haushaltsberatungen erst einmal intern und dann wahrscheinlich offiziell im Rat über die Erstellung einer externen Machbarkeitsstudie sprechen will, die im Wesentlichen infrage kommende Umgehungs-Varianten untersuchen soll.

Christian Pakusch, der die Schiefbahner CDU-Bürgerrunde leitet und der neue Vorsitzende des Planungsausschusses ist, sagte im Gespräch mit der RP weiter: "Wir müssen im nächsten Jahr auch diese ,Baustelle' abbauen und wollen wissen, was geht, auf welchen möglichen Trassen und zu welchen Kosten." Bevor dies nicht alles geklärt ist, würden zumindest die Schiefbahner CDU-Verantwortlichen einer Neuansiedlung auf der großen derzeit landwirtschaftlich genutzten Fläche im "Schiefbahner Dreieck" nicht zustimmen - egal, ob mit 60 oder 100 Wohneinheiten.

"Natürlich wollen wir diese Studie unbedingt", sagte Initiativ-Sprecher Ralf Lück. Die Initiative hat nach wie vor zur Entlastung der innerstädtischen Schiefbahner Straßen die geplante große Nordumgehung, die von Niederheide durch die Felder auf die L 382 geplant war, nicht aufgegeben. Obgleich dies seit vielen Jahren schon deshalb scheiterte, weil große Flächen-Eigentümer ihr Land dafür nicht hergeben wollten. Selbst die Verwaltung hatte einige Male auch aus Kostengründen diese Umgehung nicht mehr für realistisch gehalten. Allerdings zuletzt darauf bestanden, dass parallel zur Bebauung im "Schiefbahner Dreieck" wegen der vielleicht doch späteren Anbindung dieser gedachten Trasse ein großer Kreisverkehr an L 382/Willicher Straße gebaut werden soll. Die Initiative hält eine Ampelanlage für ausreichend.

"Ein Widerspruch, den es aufzuklären gilt", sagte Lück. Nach seiner Meinung seien andere Umgehungs-Varianten von Niederheide kommend denkbar, so eine Verbindung näher an Wekeln heran. Auch könnte man vielleicht dann die große Kreuzung am Obsthof Mertens nutzen, um dort einen Kreisverkehr vorzusehen. Das will die Union ebenfalls durch solch eine Studie herausfinden. Pakusch: "Wichtig ist es mir, dass auch bei den womöglich neuen Trassen ein optimaler Lärmschutz gegeben ist und dass nur bei entsprechendem Bedarf weitere Wohnbau-, aber auch Gewerbeflächen in unserer Stadt versiegelt werden."

Derzeit hat das Technische Dezernat genug zu tun, denn es muss etliche Einwände der Initiative gegen die Bebauung im "Schiefbahner Dreieck" bearbeiten. Und es gibt bereits einen FDP-Antrag, der ein modifiziertes Lärmgutachten unter Einbeziehung der Bürgerinitiative wünscht. Außerdem wollen die Liberalen generell wissen, ob im neuen Regionalplan der Bezirksregierung überhaupt das "Schiefbahner Dreieck" als eine Fläche für eine Neubebauung ausgewiesen wird. Ferner warten die Liberalen gespannt auf die Ergebnisse, wie konkret der Bedarf an weiteren Wohnungen in Willich überhaupt ist. Die FDP bezweifelt, dass es diesen Bedarf überhaupt gibt.

(wsc)
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