Stadt Willich Polospieler mit Liebe zu gutem Fleisch

Stadt Willich · Drei Männer wollen in Schiefbahn ein "Paradies der Fleischliebhaber" etablieren. In authentischem argentinischen Ambiente wird Rindfleisch auf einem Holzkohlegrill zubereitet. Küchenchef und Personal stammen aus Argentinien.

 Drei Männer und ein Restaurant (von links): Patrick Maleitzke, Alan Gilmour und Philippe Sommer. Zwei Polospieler und ein Fleischimporteur haben sich mit dem Steakhaus in Schiefbahn einen Traum verwirklicht.

Drei Männer und ein Restaurant (von links): Patrick Maleitzke, Alan Gilmour und Philippe Sommer. Zwei Polospieler und ein Fleischimporteur haben sich mit dem Steakhaus in Schiefbahn einen Traum verwirklicht.

Foto: WOLFGANG KAISER

Gleich vorne neben dem Tresen hängt ein großes Foto mit den beiden deutschen Polonationalspielern Patrick Maleitzke und Philipp Sommer bei der Europameisterschaft Anfang September in Baku/Aserbeidschan. Mit etwas Glück kann man einen oder beide live in Schiefbahn am Tresen treffen. Denn die beiden Vizeeuropameister im Polo haben zusammen mit Alan C. Gilmour das argentinische Steakhaus Los Polistas in Schiefbahn eröffnet.

Los Polistas heißt einfach die Polospieler. Und die Experten für diesen Sport machen eine einfache Gleichung auf: Die Liebe zu gutem Fleisch verbinde alle Pololiebhaber weltweit. Das Asado - das Gegrillte - nach dem Spiel sei untrennbar mit dem Polosport verbunden. "Ein Glück also, dass Argentinien sowohl die besten Polospieler als auch das beste Fleisch der Welt zu bieten hat." Das sagt Alan Gilmour. Durch seine Eltern halb Schotte, halb Argentinier, betreibt er heute in Neuss einen Importbetrieb, der Rindfleisch aus Argentinien nach Deutschland holt und damit bisher rund 200 Restaurants beliefert. Jetzt steigt er auch selber in die Gastroszene ein. Ende August wurde die Gesellschaft Los Polistas Gastronomie Betriebe GmbH eingetragen, jetzt wurde das erste Lokal in Schiefbahn eröffnet. Vier weitere sollen bald folgen.

Der Fachmann für Fleisch liebt die Pampa. Das argentinische Weideland ist etwa so groß wie Deutschland, Österreich und die Schweiz zusammen. Dort weiden rund 48 Millionen Rinder. Zwischen den Anden im Westen und dem Atlantik im Osten stehen jedem Tier rein rechnerisch mehr als zehn Quadratkilometer Weideland zur Verfügung. Gilmour schwärmt: "Das sind ideale Voraussetzungen für ein freies, glückliches Rinderleben und perfektes Rindfleisch."

Das authentische argentinische Steakhouse setzt nicht nur auf bestes Fleisch, sondern auch auf das richtige Ambiente. Das argentinische Farmhaus-Ambiente wird nicht "nachgebaut" wie eine Filmkulisse, sondern besticht durch ausgesuchte Dekoration. Und dabei kann man die Leidenschaft der Betreiber für den Polosport nicht übersehen. Da finden sich Sattel, Fotos und jede Menge Pokale. Und durch ein Fenster kann man auch in den Grillraum blicken, in dem ein original aus Argentinien stammender Holzkohlengrill beeindruckt. Dort werkelt ein 28-jähriger Grillmeister aus Argentinien, der zuvor acht Jahre in Barcelona arbeitete. Auch das Personal in der Küche und im Service ist authentisch argentinisch - was man unschwer heraushört. Untereinander verständigt man sich am liebsten auf Spanisch.

Die Küche ist komplett erneuert worden. Sonst erinnert vieles auch noch an die geschätzte Atmosphäre des früheren Weinbistros Salut. Doch statt Bordeaux und Beaujolais kann der Gast jetzt die Vielfalt der argentinischen Weinwelt erkunden. Vielleicht kann man demnächst auch einmal Heino Ferch in Schiefbahn treffen, denn der bekannte Schauspieler liebt den Polosport - verrät Philippe Sommer, Player und Trainer im Düsseldorfer Reit- und Polo-Club. Sein Teampartner Patrick Maleitzke ist der Schwiegersohn von Springreiter-Legende Paul Schockemöhle. Beim Polo reiten die Spieler auf Pferden und versuchen, mit einem langen Holzschläger einen Ball ins Tor zu bringen. Das schnelle Spiel ist ein harter Sport - da passt das Grillen von Rindfleisch nach dem Spiel dazu. In Schiefbahn kann man zum Glück auch essen, ohne vorher gespielt zu haben.

(RP)
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