Kreis Viersen Plädoyer für duale Ausbildung

Kreis Viersen · Was unternimmt die Landesregierung, um die duale Berufsausbildung zu stärken? Wie geht es mit dem Breitbandausbau weiter? Wird es auch künftig genug Gewerbeflächen geben? Wann werden endlich wichtige Infrastrukturprojekte umgesetzt? Die Mitglieder der IHK-Vollversammlung hatten viele Fragen an Garrelt Duin. Der NRW-Minister für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen war zu Gast in der jüngsten Sitzung des Unternehmergremiums.

 Garrelt Duin war zu Gast in der Sitzung der Vollversammlung der IHK Mittlerer Niederrhein.

Garrelt Duin war zu Gast in der Sitzung der Vollversammlung der IHK Mittlerer Niederrhein.

Foto: IHK

In seiner Begrüßung fand IHK-Präsident Heinz Schmidt deutliche Worte: "NRW ist Schlusslicht beim Wirtschaftswachstum in Deutschland, Nordrhein-Westfalen hat aktuell die drittschlechteste Investitionsquote im verarbeitenden Gewerbe. Wir vermissen einen wirtschaftspolitischen Befreiungsschlag der Landesregierung." Wer heute nicht investiere, werde es mittelfristig mit Engpässen zu tun haben, erklärte Schmidt mit Blick auf dringend erforderliche Investitionen in Verkehrs- und Kommunikationsinfrastruktur.

Der IHK-Präsident appellierte an den Minister, sich für die duale Berufsausbildung stark zu machen: "Dieses System ist ein Erfolgsmodell, um das uns andere Länder beneiden." Darüber hinaus müsse dringend in die Ausstattung der Berufskollegs investiert werden. "Der Zustand ist zum Teil katastrophal", so Schmidt. Duin erklärte, Investitionen in die Berufsbildungsstätten seien in der Tat notwendig und kündigte eine Kampagne der Landesregierung im an, um das Image der dualen Ausbildung zu verbessern.

Ein "klares Bekenntnis" der Landesregierung für den Ausbau der Infrastruktur, für eine ausreichende Versorgung der Wirtschaft mit geeigneten Gewerbeflächen und für den Schutz der Betriebe vor "heranrückender Wohnbebauung" forderte IHK-Vizepräsident Dr. Erich W. Bröker. In der aktuellen Fassung des Landesentwicklungsplans seien ganz wesentliche Wünsche der Wirtschaft bezüglich Gewerbeflächen berücksichtigt worden, betonte der Wirtschaftsminister. "Das ist vor allem auch dem Einsatz der Industrie- und Handelskammern zu verdanken."

Beim Thema Breitbandausbau kritisierte IHK-Vizepräsident Elmar te Neues, dass die Zielmarke von 50 Mbit/s aus Sicht der Wirtschaft nicht ausreichend sei: "Wenn schon Fördermittel in beträchtlichem Umfang für den Ausbau der Breitbandinfrastruktur bereitgestellt werden, sollte zumindest bei der Versorgung von Gewerbegebieten auf die Verlegung von Glasfaserkabeln bestanden werden."

Duin verwies in diesem Zusammenhang auf ein Programm für Gewerbegebiete, mit dem die Glasfasertechnologie gefördert wird. "Das ist allerdings in vielen Städten und Gemeinden noch nicht angekommen."

(RP)
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