Gemeinde Grefrath Pfadfinder sind keine Stubenhocker

Gemeinde Grefrath · Die Grefrather Pfadfinder vom Stamm Dorenburg sind viel unterwegs und kennen ihre Heimat gut. Auch für den Herbst und die gerade begonnenen Ferien haben sie Tipps, was man unternehmen kann.

 Die Grefrather Pfadfinder mit Johannes Quadflieg an der Spitze sind sehr unternehmungslustig.

Die Grefrather Pfadfinder mit Johannes Quadflieg an der Spitze sind sehr unternehmungslustig.

Foto: norbert Prümen

Dass der Herbst nicht unbedingt eine Zeit für Stubenhocker sein muss, stellen die Grefrather Pfadfinder vom Stamm Dorenburg unter Beweis. Solange das Wetter mitspielt, sind sie in ihren Gruppenstunden unterwegs und erkunden die Heimat. Sie kennen Grefrath und Umgebung besser als so mancher Bürger der Gemeinde. "Seine Heimat kennenzulernen, ist nicht nur für Pfadfinder von großer Bedeutung", sagt der Grefrather Pfarrer und Regionaldekan Johannes Quadflieg, der zusammen mit Mats Hinz den Stamm leitet. Dabei gibt es so manches Fleckchen, die der ein oder andere Bürger sicherlich noch nicht entdeckt hat. Wassertreten in Vinkrath ist wahrscheinlich nur wenigen Menschen bekannt. "Wir haben eine Stelle in der Nette hinter dem Campingplatz Waldfrieden gefunden, die sich hervorragend dafür eignet. Allerdings ist das in dieser Jahreszeit nicht so ganz das Richtige", bemerkt Quadflieg mit einem Augenzwinkern.

Da bietet sich eher eine Tour zur Fluchtburg an, wobei allerdings in diesem Fall nicht das gleichnamige Restaurant gemeint ist. Vielmehr führt direkt neben der Gaststätte ein unbefestigter Weg in den Wald, der an einem bewaldeten Erdhügel endet. Wo jetzt die Bäume auf den Hügeln stehen, stand einst eine Hofanlage, die komplett von einem Wassergraben umschlossen war. Ein uriges Fleckchen, an dem eine Infotafel über die ehemalige Fluchtburg informiert und ein Stück Geschichte aufleben lässt - Heimatkunde pur. Ob man von Grefrath über Mülhausen mit dem Rad in Richtung der Erdhügel unterwegs ist oder mit dem Wagen zum gleichnamigen Restaurant fährt, dort parkt und zu Fuß in den Wald wandert, bleibt jedem selbst überlassen. Mehr von seiner Heimat erfährt man aber sicherlich auf dem Fahrrad.

Selbst der Marktplatz in Grefrath bietet Heimatkunde. Hier wurden nämlich einst die Glocken für St. Laurentius gegossen. "Unsere Kapellentour ist ebenfalls schön", bemerkt der zehnjährige Niklas, der zu den 62 Pfadfindern im Alter zwischen neun und 17 Jahren gehört. Dabei geht es mit dem Rad über die Hinsbecker Straße in Richtung Hinsbeck. Dort liegt die Großhonschaft Schlibeck mit den weiteren Honschaften Hübeck, Heitzerend und Schaphausen. Diese Honschaften stellen nicht nur die höchsten Erhebungen von Grefrath dar. Sie bieten ein schönes Stück Natur, und hier sind sowohl die Matthias- wie auch die Hubertus-Kapelle beheimatet. Insbesondere von der Hubertus-Kapelle eröffnet sich dem Radler ein wunderschöner Blick über Grefrath. Bei gutem Wetter kann man sogar bis Krefeld schauen. "Wenn man von hier mit dem Rad zurückfährt, bekommt man richtig Speed drauf", erzählt Paul (15). Die Langendonker Mühle ist ebenfalls einen Besuch wert. Die Wassermühle kann auf eine langjährige Geschichte zurückblicken. Die erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 1353 zurück. Den Pfadfinder macht es an dieser Stelle besonders Spaß, aus Schilfgras Boote zu bauen, um anschließend von der Brücke zu beobachten, welche Konstruktion die Nase vorn hat. Und dann gibt es da noch einige Sachen, die nicht nur als Pfadfinder in der Gruppe Spaß machen. "Wir machen bei unseren Gruppenstunden zusammen Pizza und backen Plätzchen für den Weihnachtsbasar", berichtet Lisa Marie. Beides bietet sich für einen nasskalten Herbsttag auch daheim in der Familie an. Das gilt ebenso für das Schnitzen einer Rüben- oder Kürbislaterne sowie den Windvogelbau. Wenn das Wetter mitspielt und Wind aufkommt, kann der hausgebaute Drachen zum ersten Mal in den Himmel steigen. Ein abgeerntetes Feld für den Drachenflug findet sich immer.

(RP)
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