Stadt Willich Paschertz erwirbt vier Stahlwerk-Immobilien

Stadt Willich · Der Willicher Investor übernimmt die Vermarktung, nachdem die Frankfurter Verwalter Insolvenz angemeldet hatten.

 Investor Christian Paschertz (links) und Christian Pakusch, Vorsitzender des Planungsausschusses, führten gestern auch das imposante Treppenhaus des ehemaligen Casinos im Stahlwerk Becker vor.

Investor Christian Paschertz (links) und Christian Pakusch, Vorsitzender des Planungsausschusses, führten gestern auch das imposante Treppenhaus des ehemaligen Casinos im Stahlwerk Becker vor.

Foto: Wolfgang Kaiser

"Wir bauen - Sie leben", damit wirbt schon lange Christian Paschertz mit seiner Grundstücks GmbH. Jetzt geht es vor allem ums Arbeiten im ehemaligen Stahlwerk Becker. Denn der 36-jährige Unternehmer, der auf dem Areal der einstigen Stahlschmiede schon einige Objekte angestoßen hat, ist gerade erst in den Besitz von einigen denkmalgeschützten Gebäuden gekommen, die den Bereich entlang der Anrather Straße sicherlich aufwerten werden. Darunter ist unter anderem ein ehemaliges imposantes Verwaltungsgebäude, von dem einst der Stahlwerk-Gründer Reinhold Becker agierte, und das damalige Casino, wo früher die Offiziere der britischen Streitkräfte aber auch die Soldaten ihre Kantinen hatten.

Es geht um insgesamt vier Gebäude, die lange Zeit einem Immobilienfond mit Anlegern auch aus Australien und Irland gehörte. Mit einer Hausverwaltung in Frankfurt, die sich jahrelang nur wenig um die Weiterentwicklung und um die Vermarktung gekümmert hatte, dann auch vor einigen Monaten in die Insolvenz ging. Und im August hatte die "Casino Stahlwerk GbR" mit dem Geschäftsführer Christian Paschertz aus der Insolvenzmasse diese Immobilien erworben.

Insgesamt geht es um vermietbare Flächen von rund 2.400 Quadratmetern. Annähernd 40 Prozent davon sind vermietet. So ist zum Beispiel die Musikschule "dal segno" von Thorsden Marschner im gesamten Casino untergebracht, bleibt auch da. Aber die restlichen etwa 1.500 Quadratmeter will Christian Paschertz jetzt herrichten und vermieten; der Unternehmer erklärte gestern dazu: "Es stehen Ladenlokale je nach Bedarf, für Jungunternehmer als auch für langjährige Firmeninhaber, Flächen zwischen 40 und 400 Quadratmetern zur Verfügung." Von einzelnen Büros bis zu ganzen Etagen. So ist eines der zwei eingeschossigen Gebäude, direkt neben Verwaltungstrakt und Casino, komplett leer.

Die Investitionskosten beziffert Paschertz auf eine sechsstellige Summe, darunter ist in Abstimmung mit der Denkmalbehörde auch ein kompletter Neuanstrich des alten Verwaltungsgebäudes enthalten. Als einen großen Vorteil bezeichnet es Paschertz weiter, dass die Gebäude bereits vor etwa 15 Jahren von Axel Hannen saniert worden seien. Und Axel Hannen sei nunmehr einer seiner Mitarbeiter, so dass er nahtlos seine Arbeiten fortsetzen könne. Besonders dominant ist der Verwaltungstrakt, in dem bereits Rechtsanwälte, IT-Unternehmen und Versicherungsmakler einige der etwa vier Meter hohen und holzvertäfelten Büros haben. Einladend ist vor allem das Entree, das Foyer mit alten Holzelementen und großen Wandflächen. Auch daran hat Paschertz gedacht: "Es wäre optimal, wenn man diese Galerie für Ausstellungen auch von Willicher Künstlern nutzen könnte."

Mit beim gestrigen Pressetermin war Christian Pakusch, Vorsitzender des Willicher Planungsausschusses und Aufsichtsrats-Vorsitzender der städtischen Grundstücksgesellschaft. Der CDU-Politiker freut sich darüber, dass jetzt ein bekannter Willicher die Immobilien in die Hand genommen habe und sicherlich ein Garant für schnelle Wege und für eine direkte Vermietung sei.

Kommunalpolitiker Christian Pakusch zeigte sich ferner beeindruckt, dass der Unternehmer jetzt seine Aktivitäten im Stahlwerk fortsetze. Der 36-Jährige hatte bereits früher unter anderem die benachbarte Halle 18 (Lidl) nach vorne gebracht. Und der Unternehmer selbst sah darin einen weiteren Vorteil: "Gemeinsam mit der Halle 18 will ich dafür sorgen, dass sich daraus ein für die Stadt repräsentatives Gesamtbild ergibt." Auch verkehrstechnisch könne man nunmehr für eine optimale Einbindung der nebeneinliegenden Gebäude sorgen.

(wsc)
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