Stadt Willich Ohne Auto läuft im Tierschutz nichts

Stadt Willich · Der Tierschutz für Willich benötigt dringend ein neues Auto für seine tägliche Arbeit. Allein kann der Verein eine solche Anschaffung nicht stemmen. Der Verein braucht dringend neue Pflegestellen für Katzen.

Der Tierschutz für Willich braucht neues Fahrzeug: Ralf Thaler und Manuela Mihalic sind immer noch mit einem 18 Jahre altem Toyota Corolla unterwegs, der 289 000 Kilometer gelaufen ist.

Der Tierschutz für Willich braucht neues Fahrzeug: Ralf Thaler und Manuela Mihalic sind immer noch mit einem 18 Jahre altem Toyota Corolla unterwegs, der 289 000 Kilometer gelaufen ist.

Foto: ACHIM HÜSKES

Wenn Manuela Mihalic ins Auto steigt, dann ist der Hammer immer dabei. "Ohne den fahre ich nicht bzw. kann ich gar nicht fahren", sagt die zweite Vorsitzende vom Tierschutz für Willich. Der 18 Jahre alte Toyota Corolla, der dem Verein als Tierschutzauto dient, hat nämlich seine Marotten. Mit seinen 289 000 Kilometern auf dem Tacho ist er in die Jahre gekommen, und der nächste TÜV kann das Aus für den Wagen bedeuten. So streikt unter anderem der Anlasser des Wagens. Wenn Mihalic fahren will, dann muss sie zum Hammer greifen und dem Anlasser eins aufs Dach geben, um eine Fahrt zu starten. Öfters war sie bereits auf die Hilfe netter Mitmenschen angewiesen, die mit Anschieben oder Überbrückungshilfe weitergeholfen haben.

"Die Reparaturen, um über den nächsten TÜV zu kommen, sind so teuer, dass sie sich einfach für den alten Wagen nicht mehr lohnen. Er ist ein Fass ohne Boden geworden", berichtet Ralf Thaler, der erste Vorsitzende des Vereins. Dabei ist der Tierschutz für Willich auf den Wagen im täglichen Einsatz für die Tiere angewiesen. Geht ein Anruf ein, dass irgendwo ein Tier in Not ist, so setzt sich der Verein mit dem Wagen in Bewegung. Und die reicht längst über Willich hinaus. "Kürzlich haben wir in St. Hubert zwei Katzenbabys geholt, die jemand in einem Jutesack neben den Kendelbach gelegt hat. Müssen Tiere zum Tierarzt, geht das Auto ebenfalls in den Einsatz, und kann irgendwo eine Futterspende abgeholt werden, dann ist auch Fahren angesagt. "Pro Woche kommen locker 500 Kilometer zusammen", informiert die zweite Vorsitzende Manuela Mihalic. Seit April wird der Tierschutzwagen zudem für eine weitere Aufgabe benötigt. Der Verein ist für die Fundhunde in der Stadt Willich zuständig, wenn Hunde außerhalb der Öffnungszeiten des Ordnungsamtes gefunden werden. Dafür gibt es zwar einen jährlichen Obolus von 1000 Euro, aber der reicht beileibe nicht für ein neues Fahrzeug, sondern deckt allenfalls einen Teil der Spritkosten ab. Die Vereinskasse als solche gibt auch kein neues Gebrauchtwagenfahrzeug her. Dafür sind die laufenden Kosten einfach zu hoch. Allein im ersten Halbjahr von 2015 sind Tierarztkosten von rund 20 000 Euro aufgelaufen. Darunter fallen auch die zahlreichen Kastrationen von Katzen, die der Verein durchführt. Pro Jahr lässt der Tierschutz für Willich rund 250 Stubentiger kastrieren.

Damit der Traum von einem neuen gebrauchten Fahrzeug für den Tierschutz realisiert werden kann, ist der Verein auf Hilfe angewiesen. "Wir würden gerne eine Art Kastenwagen anschaffen, am besten ein Diesel- oder Gasfahrzeug, weil dann die Treibstoffkosten nicht so hoch sind", sagt Thaler. Ein Wagen von der Größe eines Kastenwagens wie ein Berlingo oder Caddy sollte es sein, weil in einem solchen Fahrzeug problemlos die relativ großen Katzenfallen gleich zu mehreren Orten transportiert werden können.

Ein neuer Tierschutzwagen ist aber nicht der einzige Wunsch. Der Verein sucht händeringend weitere Pflegeplätze, vor allen Dingen vor Katzen. Der Verein übernimmt Futter, Streu, Ausrüstung und Tierarzt in vollem Umfang.

(tref)
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