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Stadt Willich Neuer Ärzte-Notdienst startet am 1. April

Stadt Willich · Die Entscheidung der Versammlung der Ärztekammer Nordrhein, die Änderungen bei den Notdienstpraxen zunächst auf Eis zu legen, hat keine Auswirkungen auf die geplanten Änderungen im Kreis Viersen.

 Von Mittwoch kommender Woche an ist die Notfallpraxis in Dülken abends und an Wochenenden die einzige Anlaufstelle für Patienten im Kreis Viersen. Den Notdienst in den Arztpraxen gibt es dann nicht mehr.

Von Mittwoch kommender Woche an ist die Notfallpraxis in Dülken abends und an Wochenenden die einzige Anlaufstelle für Patienten im Kreis Viersen. Den Notdienst in den Arztpraxen gibt es dann nicht mehr.

Foto: Busch

Am Mittwoch, 1. April, startet der neue kreisweite Notdienst der niedergelassenen Ärzte. Dann werden die bisherigen Notdienstsprengel in Kempen, Willich und Tönisvorst aufgelöst. Es gibt dann nur noch eine zentrale Notdienstpraxis für den gesamten Kreis Viersen in Dülken. Die bisherige zweite Notdienstpraxis im Nettetaler Krankenhaus wird geschlossen. Das bestätigte Werner Peters, Geschäftsführer der Gesundheitsnetz Viersen AG (GNV), gestern auf RP-Anfrage.

Für Verwirrung hatten Meldungen gesorgt, dass die Ärztekammer Nordrhein die geplante Notdienstreform erst einmal zurückgestellt hat. Für den Kreis Viersen ist diese Entscheidung allerdings ohne Bedeutung. Denn die von der Kassenärztlichen Vereinigung mit der GNV für den Kreis getroffenen Vereinbarungen bleiben von der jüngsten Entscheidung der Kammerversammlung völlig unberührt. Wie Peters erläuterte, habe die GNV bereits im Oktober vergangenen Jahres sowohl bei Kassenärztlicher Vereinigung als auch Ärztekammer Nordrhein einen entsprechenden Antrag gestellt. Der sei von beiden Institutionen entsprechend genehmigt worden.

Für die notärztliche Versorgung durch die niedergelassenen Ärzte im Kreis Viersen bestand losgelöst von der jetzigen Reform Handlungsbedarf. Die Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung hatte bereits vor geraumer Zeit im Zuge der Reformdiskussionen beschlossen, die Notdienstbezirke zu ändern. Vorgabe: Für etwa 350 000 Einwohner soll es nur noch eine zentrale Notdiensteinrichtung geben. Auf Kreisebene mussten die Ärzte handeln, weil der Kreis Viersen diese Einwohnerzahl nicht erreicht, mittlerweile sogar unter die Marke von 300 000 Einwohnern gesunken ist. Es stand zu befürchten, dass die Patienten aus dem Kreis Viersen außerhalb der Sprechstunden der niedergelassenen Ärzte zu Notdienstpraxen entweder in Krefeld oder Mönchengladbach hätten fahren müssen. Um eine kreisweite Lösung wurde in der hiesigen Ärzteschaft gerungen. Schließlich schlossen sich auch die niedergelassenen Haus- und Fachärzte aus Kempen, Willich und Tönisvorst der seit Jahren bestehende Notdienstpraxis im Viersener Westkreis an. Die wird von der GNV betrieben.

Wie Dr. Harald Hüsgen, Obmann der niedergelassenen Ärzte in der Stadt Willich und in Vorst, gestern noch einmal auf Anfrage betonte, hätten die Ärzte im Kreis Viersen keine andere Wahl gehabt. Sonst wäre ihnen eine Regelung von der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein in Düsseldorf aufgedrückt worden, auf deren Umsetzung sie keinen Einfluss hätten nehmen können. So habe man zumindest erreicht, dass die Ärzteschaft im Kreis Viersen die Hoheit über ihren Notdienst behalten habe, ergänzte Hüsgen.

Der Allgemeinmediziner aus Willich wird sich wie alle seiner niedergelassenen Kollegen umstellen müssen. Hat er bisher außerhalb der Sprechstunden pro Jahr rund 100 Notdienste in seinem überschaubaren Sprengel gemacht, muss er nun seinen Dienst in der zentralen Notdienstpraxis in Dülken machen, das erste Mal am Ostersonntag.

Dr. Georg Mergler, Obmann der niedergelassenen Ärzte in der Stadt Kempen, glaubt angesichts der geringen Resonanz bei den Patienten auf die bevorstehenden Änderungen nicht an große Probleme. Es sei schließlich sichergestellt, dass jeder Patient, der wegen seiner Erkrankung nicht zur Dülkener Notdienstpraxis kommen könne, von dort Hilfe durch einen Arzt per Hausbesuch erhalte. Dass ein kreisweites Notdienstsystem funktioniert, beweisen nach Ansicht von Mergler die Kinderärzte. Die bieten seit zehn Jahren bereits eine zentrale Sprechstunde in der Notdienstpraxis in Dülken an. Und die werde sehr gut angenommen. Im Ernstfall, bei lebensbedrohlichen Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall sollten die Betroffenen oder deren Angehörigen ohnehin unter dem Notruf 112 den Rettungsdienst verständigen, meinte Mergler.

(RP)
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