Stadt Willich Mit dem Bierwärmer auf Siegeskurs

Stadt Willich · Lara Oberdörfer liebt ihren Beruf nicht nur, sie ist auch sehr gut darin. Die 19-Jährige siegte bei den Niederrhein-Meisterschaften des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes.

 Lara Oberdörfer fühlt sich im Kaiserhof von Josef und Katrin Hiller von Kindesbeinen an wohl.

Lara Oberdörfer fühlt sich im Kaiserhof von Josef und Katrin Hiller von Kindesbeinen an wohl.

Foto: Wolfgang Kaiser

Für Lara Oberdörfer steht in den kommenden Monaten nicht nur ihre Prüfung zur Restaurantfachfrau an. Auf sie wartet eine weitere spannende Aufgabe: der Landeswettbewerb des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes in Düren. Die 19-Jährige, die im Schiefbahner Restaurant Kaiserhof ihre Ausbildung absolviert, hat den Wettbewerb, bei dem die Auszubildenden in den verschiedenen gastronomischen Berufen gegeneinander antreten, auf Regionalebene gewonnen - und trägt den Titel "Niederrhein-Meisterin" und wird sich nun in Kürze mit den Siegern der anderen Regionalwettbewerbe messen.

Mit ihrem Sieg hat sie ein Versprechen eingelöst. Im vergangenen Jahr trat sie nämlich ebenfalls an. Damals gab es für sie einen vierten Platz. Ein Ergebnis, mit dem sie nicht zufrieden war. "Die Prüfung war Neuland für mich. Ich wusste nicht, was auf mich zukam. Nachdem die Ergebnisse feststanden, habe ich meinem Chef versprochen, dass es beim nächsten Mal einen ersten Platz geben würde. Schließlich erfahre ich im Kaiserhof eine sehr gute Ausbildung, und das wollte ich auch widerspiegeln", erzählt die junge Frau lächelnd.

Wie schon im Vorjahr startete der Wettbewerb Mitte Januar mit einer theoretischen Prüfung im Berufskolleg des Kreises Kleve. Praxisfragen zur Rezeptur von Cocktails, zu Kalkulationen und Wirtschaftswissen sowie das Zusammenstellen von Garnituren für vorgegebene Gerichte gehörten unter anderen zu den Fragen. Die besten Teilnehmer qualifizierten sich für die Praxis in einem Weseler Hotel. Etwas, das Oberdörfer auch im vergangenen Jahr geschafft hatte. Weinpräsentation vor dem Gast, Tisch eindecken, Menüs schreiben, Gemüsesorten und Kräuter benennen, ein Hähnchen tranchieren und Warenerkennung, wozu auch ein äußerst selten anzutreffender Bierwärmer gehörte, standen auf dem Praxis-Programm. Als Abschluss mussten die acht Prüflinge jeweils einen Gästetisch mit acht Personen, an denen auch die Juroren saßen, bedienen. Danach wurde es spannend. Die Jury zog sich zu einer Beratung zurück, um danach die Siegerehrung vorzunehmen.

Als Oberdörfer als Siegerin aufgerufen wurde, kannte ihre Freude keine Grenzen mehr. "Ich habe mich so gefreut, dass ich mein Versprechen wirklich einlösen konnte. Ich war schon stolz, den ersten Platz gemacht zu haben", erzählt die ehemalige Schiefbahnerin, die seit einiger Zeit in Düsseldorf wohnt. Nicht minder stolz war Josef Hiller. "Eine klasse Leistung. Damit ging der erste Platz zum nunmehr fünften Mal an unsere Auszubildenden", freut sich der Inhaber des Kaiserhofes, der seine Auszubildende schon von Kindesbeinen an kennt: Die Eltern sind regelmäßige Gäste im Kaiserhof und brachten die Tochter immer mit.

Schon während ihrer Schulzeit jobbte die Gymnasiastin im Kaiserhof. Eine Tätigkeit, die ihr viel Spaß machte. Als sie vor zwei Jahren dann das Abitur gemacht hatte, fiel bei ihr spontan der Entschluss, die Ausbildung zur Restaurantfachfrau zu machen. "Jeder Tag in diesem Beruf ist einzigartig. Die unterschiedlichen Gäste, der Umgang mit den Menschen, sie ein stückweit begleiten, wenn ein mehrstündiges Fest gefeiert wird, die Freude, die wir auch von Seiten der Gäste erleben, wenn wir ein Fest wie eine Hochzeit oder ein anderes Event ausrichten, das ist einfach ein schönes Gefühl", beschreibt Oberdörfer ihren Beruf.

Der Kaiserhof ist für sie auch eine Familie geworden. Daher möchte sie nach den Abschlussprüfungen ihrer auf zwei Jahre verkürzten Lehrzeit zuerst noch im Kaiserhof bleiben. Danach würde sie sich aber gern ein wenig den Duft der weiten Welt um die Nase wehen lassen. Schließlich gibt ihr der Beruf dazu unzählige Möglichkeiten. Auch ein Studium in Richtung Eventmanagement ist angedacht.

(tref)
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