Stadt Willich Millionen-Investition in die Sauna

Stadt Willich · Wenn schon, dann richtig - so lässt sich das Renovierungs-Konzept für die Sauna im Willicher Freizeitbad "De Bütt" zusammenfassen. Die Fraktionen beraten.

 Philipp Bauknecht, Leiter der "Bütt", und Architekt Joachim Stukenberg zeigen einen Teil der Saunalandschaft, die inzwischen in die Jahre gekommen ist.

Philipp Bauknecht, Leiter der "Bütt", und Architekt Joachim Stukenberg zeigen einen Teil der Saunalandschaft, die inzwischen in die Jahre gekommen ist.

Foto: Wolfgang Kaiser

Die Sauna im Willicher Freizeitbad "De Bütt" ist im Kern seit der Eröffnung des Bades im Jahr 1994 unverändert geblieben - und entspricht nicht mehr den heutigen Bedürfnissen. Seit 2001 gehen die Nutzerzahlen kontinuierlich zurück, wobei der Sauna-Bereich an sich noch immer in der Gewinnzone liegt und derzeit einen Überschuss von 28.600 Euro ausweist. Aber auch dieser Überschuss sinkt. Deshalb muss etwas Neues her.

Die Bau- und Einrichtungskosten seien valide ermittelt und belastbar, er empfehle die Realisierung des Konzeptes - so kommentierte Kämmerer Willy Kerbusch das Sanierungskonzept für die Sauna. Badleiter Philipp Bauknecht und Architekt Joachim Stukenberg, Leiter des Eigenbetriebs Objekt und Wohnungsbau, stellten im Ausschuss für Abgaben, Gebühren und Satzungen jetzt die Pläne und die Kostenkalkulation vor.

Um den Trend zu drehen, haben Bauknecht und Stukenberg mit Unterstützung der Firma Müther Wellnessanlagen & Saunabau ein komplett neues Konzept erarbeitet. Die Ausgangslage war kompliziert, weil ein an sich einfacher Weg - die Überbauung bestehender Flachdächer - wegen statischer Probleme in den Fundamenten nicht klappt, so Stukenberg. Um Fläche zu gewinnen, hat er eine "schwebende Sauna" entwickelt - durch die Überbauung der Zufahrt zum Schwimmbad. Auf der so gewonnenen Fläche werden Umkleiden und Duschen inklusive der entsprechenden Einrichtungen für behinderte Menschen gebaut, dazu entsteht dort noch ein Büroraum. Der jetzige Sauna-Bereich wird komplett entkernt und neu gestaltet. Neu wird es einen "Medienraum" mit Schließfächern für Handys und iPads geben, weil die Planer berücksichtigen möchten, dass viele Sauna-Nutzer ihre Geräte in erreichbarer Nähe haben wollen. Der Bistro-Bereich wird eine kleinere Theke erhalten, dafür mehr Sitzplätze, und es wird einen Kommunikationsbereich geben.

Im Sauna-Bereich selbst werden ein Dampfbad mit Kaltanwendungen und Eisbecken gebaut, eine "Schlosspark-Sauna" sowie eine Bio-Sauna (mit niedrigen Temperaturen). Die Außensauna wird zur großen Panorama-Sauna/Aufguss-Sauna mit Blick auf den Außenbereich des Schwimmbades. "Wir wollen die Aussicht als Vorteil nutzen", so Bauknecht. Insgesamt soll die Sauna die Optik und das Gefühl des Niederrheins und den Namen "Bütt" widerspiegeln - deswegen sind im Außenbereich zwei "Holzzuber" statt des bisherigen Whirlpools geplant. Dazu wird es zwei Ruhebereiche und einen Kommunikationsbereich geben.

Die Bauarbeiten sollen möglichst parallel erfolgen, allerdings ist es unabdingbar, dass der Sauna-Betrieb im Oktober, November und Dezember 2018 eingestellt wird. Im Ergebnis sollen sich die Saunafläche von derzeit 320 auf 700 Quadratmeter vergrößern und die Nutzerzahlen auf jährlich 23 000 Menschen beziehungsweise auf mehr als 100 Nutzer gleichzeitig erhöhen.

Der Umbau soll insgesamt 1,28 Millionen Euro kosten und über einen Kredit finanziert werden. Dagegen setzt die Stadt die erwarteten höheren Besucherzahlen und kalkuliert mit einem künftigen Überschuss von bis zu 90.000 Euro. Bisher hat die Politik bereits 800.000 Euro für das Haushaltsjahr 2018 und 200.000 Euro für 2019 eingeplant.

Die Politiker waren überwiegend angetan von dem Konzept, wollen aber wegen der zusätzlichen Kosten noch beraten. Auch die Schließungszeit behagt ihnen nicht, weil die Sauna gerade im Winter eine beliebte Möglichkeit sei. Sie befürchten, dass Sauna-Nutzer abwandern. Kerbusch erklärte, dass auch in der momentanen Situation die Sauna immer während der Grundreinigungsphase der "Bütt" im Dezember geschlossen sei, weil Schwimmbad und Sauna in einem Betriebssystem laufen. Wegen der Kostenfrage wird die Entscheidung erst in der nächsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses oder in der letzten Ratssitzung dieses Jahres fallen.

(djm)
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