Stadt Willich Markt: Initiative lehnt Kompromiss ab

Stadt Willich · Der Vorschlag, 20 Kugelahorne vom Markt an andere Orte umzupflanzen, kommt bei der Bürgerinitiative nicht gut an. Markus Wolf, einer der Vertretungsberechtigten, wundert sich, dass dieser Vorschlag überhaupt gemacht wurde.

 So sieht der Kompromissvorschlag des Büros "Kraft.Raum." aus. Um Unterschiede auf dem Marktplatz zum bisherigen Plan zu erkennen, muss man schon genau hinschauen. Denn: Die Ahorne sind weg, stehen nur woanders.

So sieht der Kompromissvorschlag des Büros "Kraft.Raum." aus. Um Unterschiede auf dem Marktplatz zum bisherigen Plan zu erkennen, muss man schon genau hinschauen. Denn: Die Ahorne sind weg, stehen nur woanders.

Foto: Kraft.Raum.

Die Bürgerinitiative "Pro Kugelahorn am Willicher Markt" lehnt den Kompromissvorschlag von Politik und Verwaltung, der in der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses gemacht wurde, entschieden ab: "Das ist so mit uns nicht zu machen", sagte auf Nachfrage Markus Wolf von der Initiative. Heute treffen sich die Mitglieder zwar, um noch einmal über den Kompromiss zu diskutieren, aber dass dieser angenommen wird, schließt Wolf aus. Zu weit sei dieser von den Vorstellungen der Bürgerinitiative entfernt. Maximal sieben Kugelahorne dürften weichen, so Wolf.

Im Planungsausschuss am Dienstag vergangener Woche hatten Politik und Verwaltung angeboten, 20 Bäume vom Markt an einen anderen öffentlichen Ort umzupflanzen. Die Kosten dafür lägen bei rund 37 000 Euro, hinzu kämen noch einmal etwa 30 000 Euro für die Anwachspflege in den Folgejahren. Erhalten bleiben sollen hingegen die Bäume auf der "kleinen" Peterstraße, am Beginn der Bahnstraße sowie ein einzelner Baum auf der Westseite des Marktes. Zudem sollen an verschiedenen Stellen des Marktes neue Bäume gepflanzt werden.

Während einer Unterbrechung der Sitzung sollte es eigentlich eine Besprechung der Ausschussmitglieder mit Vertretern der Bürgerinitiative geben. Dies scheiterte aber, da die Vertretungsberechtigten der Initiative nicht (mehr) zugegen waren. Wolf warb im Gespräch mit unserer Redaktion um Verständnis dafür, da die Vertreter der Initiative ihr Ehrenamt in ihrer Freizeit ausübten. Er zeigte sich jedoch stark verwundert über diesen Kompromissvorschlag. Im Vorfeld der Sitzung des Planungsausschusses habe es in der Stadtschmiede am 14. September ein Treffen von Politik, Verwaltung und Bürgerinitiative gegeben, bei dem "Pro Kugelahorn" seine Position bereits deutlich gemacht habe. "Da hätte allen klar sein müssen, dass der nun gemachte Vorschlag für uns nicht annehmbar sein würde", so Wolf weiter. Aus seiner Sicht würde es reichen, sieben Kugelahorne zu versetzen, um die Erweiterung der Gastronomie am Hinzen-Haus und die Installation einer langen Sitzgelegenheit sowie eines Wasserspiels zu ermöglichen. "Wir machen uns schließlich für den Erhalt möglichst vieler Bäume an diesem Standort stark." Ein Umpflanzen aller Bäume sei nicht im Interesse der Initiative - zumal die Meinungen darüber, ob Umpflanzungen von Bäumen erfolgreich sein könnten oder nicht, durchaus stark auseinandergingen.

Wolf ist es wichtig zu betonen, dass die Bürgerinitiative für eine autofreie Umgestaltung des Marktplatzes sei, auch die Fördergelder vom Land nicht gefährden wolle und einen teuren Bürgerentscheid möglichst vermeiden wolle. "Aber bei einem solchen Kompromissvorschlag werden wir natürlich mit unserer Unterschriftensammlung weitermachen und die gesammelten Stimmen am 6. Oktober offiziell übergeben", sagt Wolf. Bisher habe man knapp 4000 Stimmen gesammelt - rund 2600 gültige sind erforderlich, um einen Bürgerentscheid zur Aussetzung des Ratsbeschlusses, die Bäume zu fällen, durchsetzen zu können.

(RP)
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