Willich Mädchen üben Selbstverteidigung

Willich · St. Tönis (tre) Annähernd zwei Dutzend Mädchen im Alter von zwölf bis 18 Jahren gehen quer durch die Judohalle auf der St. Töniser Jahnsportanlage. Allerdings drehen sie sich immer wieder um und werfen argwöhnische Blicke nach rechts und links. "Stopp und sortieren nach Gruppen eins und zwei", ruft Roland Krichel, Betreiber einer Krefelder Kampfsportschule. Die Probe aufs Exempel folgt. Der Trainer möchte wissen, ob die Mädchen der Gruppe eins ihre Verfolger aus der Gruppe zwei erkannt haben. Die ersten Vermutungen werden laut, doch die sind falsch. Marie (12) ist die erste, die ihre Verfolgerin richtig erkannt hat.

Teil des Ferienprogramms

Die Teilnehmerinnen merken schnell: Es ist gar nicht so einfach, zu erkennen, ob man innerhalb einer Menge von Menschen verfolgt wird und von wem. Selbstverteidigung ist das Thema, das die Mädchen an diesem Tag in der Sporthalle beschäftigt. Im Kinderferienprogramm der Stadt Tönisvorst lädt die Junge Union (JU) Tönisvorst zu einem Selbstverteidigungskurs ein. "Übergriffe sind ein ernstes Thema und wir möchten den Mädchen Taktiken an die Hand geben, sich zu wehren. Wir möchten selbstbewusste Schülerinnen haben", erklärt Jochen Moors, Vorsitzender der JU und selber Assistentenausbilder, die Hintergründe zu dem neuen, von der JU gestaltetem Ferienangebot.

Mittlerweile haben Moors und die Assistentenaubilderin Alex Kim-Amaruqu eine Überfallsituation nachgespielt. Es geht ums richtige Verhalten als Unbeteiligter in einem solchen Moment. Das Erkennen und Verhalten in Gefahrensituationen wird besprochen. Danach wird es praktisch. Die drei Ausbilder erklären Tritte und Schläge. Zudem demonstrieren sie, wie Frauen sich aus ungewollten Umklammerungen befreien können. Dabei ist die aggressive Schocktechnik gefragt. Wie die aussieht zeigen die Trainer.

Mit Hilfe der Pratzen genannten dicken Schutzmatten gehen die Mädchen ans Üben. Die Pratzen nehmen Tritte und Schläge nicht übel. Und ganz zum Schluss schlüpft Moors in den Vollschutzanzug, damit die Teilnehmerinnen die Situation Umklammerung am lebenden Objekt praktisch üben können.

(RP)
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