Stadt Willich Lepraarzt Dr. Rousselot berichtet aus Indien

Stadt Willich · Inzwischen ist die große Hitze vorbei. Über 44 Grad betrugen die Temperaturen im indischen Bhubaneswar, dem Sitz des Leprahospitals Gandhiji Seva Niketan, in diesem Frühjahr. Da bei dieser Hitze kaum Operationen stattfinden können, nutzte Dr. Remy Rousselot, der Leiter des Hospitals, die Zeit für seinen alljährlichen Bericht an die Leprahilfe Schiefbahn.

Froh ist Dr. Rousselot darüber, dass es trotz gestiegener Lebenshaltungskosten gelungen ist, das Budget des Hospitals konstant zu halten. So kostet ein Bett zurzeit nur 4,33 Euro pro Tag. Diese Kosten beinhalten Operationen, Pflege, Verbandsmaterialien, Medikamente und Verpflegung. Für die Leprakranken ist der Aufenthalt im Hospital völlig kostenlos.

Auch in diesem Jahr musste Dr. Rousselot bereits 300 Operationen durchführen, davon einige Amputationen. Bis zum Ende des Jahres wird die Zahl wohl auf rund 650 ansteigen.

Dr. Rousselot dankt allen Spendern dafür, dass sie seine Arbeit und die seiner Mitarbeiter (alles ehemalige Leprakranke) ermöglichen.

Die Krankheit Lepra, in Ländern mit einer entwickelten Gesundheitsversorgung längst ausgerottet, stellt nach wie vor in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern ein Problem dar. Indien gehört dabei nach wie vor zu den Ländern mit den meisten Neuinfektionen. Die Krankheit ist zwar anhand einer Kombination von Antibiotika vollständig heilbar. Wird sie jedoch zu spät erkannt, führt sie zu Deformationen an Händen und Füßen. Da die Diagnose Lepra in vielen Ländern nach wie vor eine soziale Ausgrenzung mit sich bringt, halten viele Erkrankte und deren Familienangehörige ihre Krankheit geheim und verhindern damit eine frühzeitige Behandlung.

Wer die Arbeit von Dr. Rousselot unterstützen möchte, kann dies mit einer Spende auf das folgende Konto der Aktion Mission und Leprahilfe Schiefbahn bei der Sparkasse Krefeld tun: Konto: 42 110 908, BLZ: 320 500 00, IBAN: DE40 3205 0000 0042 1109 08. Stichwort: Leprahospital.

(RP)
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