Stadt Kempen Kurdische Lieder zum Ausklang

Stadt Kempen · Bei der Finissage der Ausstellung "Austriebe" in der Galerie ArteDos spielten und sangen Frank Preuß und Yasar Ates. Die Texte stimmten die Besucher melancholisch. Einige Frauen wagten einen kurdischen Tanz.

 Bei der Finissage in der Galerie Moosgasse (v.l.): Ingrid Filipzcyk, Eliana Schwarzenberg und Karin Heissen.

Bei der Finissage in der Galerie Moosgasse (v.l.): Ingrid Filipzcyk, Eliana Schwarzenberg und Karin Heissen.

Foto: kurt lübke

Es war schade, dass so wenige Besucher zur Finissage der Ausstellung "Austriebe" in der Galerie ArteDos an der Moosgasse kamen. Die ganz spontan entstandene Veranstaltung war in doppeltem Sinne eine Finissage. Denn die Galerie wird es in der bisherigen Form nicht mehr geben, wie Ingrid Filipczyk gleich zu Beginn sagte. Es wird noch eine Ausstellung vom 29. April bis 11. Mai geben. Diese heißt dann "Die Asche des Osiris". Aber Filipczyk und Maria Eliana Schwarzenberg haben vor, wie ein Phönix aus der Asche demnächst in neuen Räumen weiter zu machen.

Aber zur Finissage war erst einmal ein ganz entspanntes Ende der jetzigen Ausstellung angesagt. Frank Preuß und Yasar Ates spielten türkische und kurdische Musik. Für ihn war diese Musik Neuland, sagte Preuß zu Beginn. Aber durch den Kontakt mit Ates war er neugierig darauf geworden. Es war ein wunderschöner Gleichklang zwischen zwei Musikern und den Instrumenten Gitarre und Oud, der sich da ergab. Ates gab gerne Erläuterungen zu seinem Instrument. Er bevorzugt die elfsaitige Oud. Den Klang fände er einfach besser. Und richtig, sie hörte sich sehr weich an und passte daher gut zur Gitarre von Preuß.

Und da Ates die Texte der kurdischen Lieder stets erläuterte, konnte man auch viel über die ungeheure Sehnsucht des kurdischen Volkes lernen. Da flieht eine Schönheit und der Verlassene trauert. Oder es erklingt ein Lied über die Mutter Erde, die Heimat, die verloren ist. Es kommt der Frühling, die Berge haben sich geschmückt, aber die Geliebte will nicht mit. Oder auch der Trost, dass das Herz einen über alles trägt. Diese Musik passte einfach zu den ausgestellten Bildern. Zwei Frauen wagten dann auch einen klassischen kurdischen Tanz zur Musik. Und viele Besucher bestätigten nach dem Konzert, dass sie ein fast meditatives Gefühl hatten. Es war also eine schöne Idee, zum Ende der Ausstellung dieses Konzert zu veranstalten.

Aber zu besinnlich sollte es nicht werden, so die Musiker. Und deshalb gab es dann noch einmal ganz spontan eine Zugabe inmitten der Besucher. Ates spielte auf seiner Oud das Lied "Was sollen wir trinken sieben Tage lang" und alle stimmten fröhlich mit ein.

(RP)
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