Stadt Willich Kunstwerke für den Namensgeber

Stadt Willich · Kunst als verbindendes Element der Integration: Das praktizierte die Leonardo-da-Vinci-Gesamtschule. Mit der Anrather Künstlerin Beate Krempe schufen die Schüler Kunstobjekte.

 13 Schüler mit und ohne Migrationshintergrund setzten sich mit Leonardo da Vinci auseinander und gestalteten verschiedene Kunstwerke, die jetzt in der Gesamtschule zu sehen sind.

13 Schüler mit und ohne Migrationshintergrund setzten sich mit Leonardo da Vinci auseinander und gestalteten verschiedene Kunstwerke, die jetzt in der Gesamtschule zu sehen sind.

Foto: Wolfgang Kaiser

Eine etwas andere Mona Lisa, ein Graffito aus dem Namenszug "Vinci", ein Bionic-Mensch in der berühmten Leonardo-da-Vinci-Pose und ein Manga-Mädchengesicht, eingerahmt von mathematischen Formeln und Natur. Dazu kommt ein großes Landschaftsbild, vor dem zwei Fallschirme fliegen. Jedes der aus mehreren Elementen bestehenden Bilder zeigt ein anderes Motiv, und doch verbindet sie etwas. Sie alle sind in einem ganz besonderen Kunstprojekt entstanden. 13 Schüler mit und ohne Migrationshintergrund der Leonardo-da-Vinci-Gesamtschule haben gemeinsam mit der Künstlerin Beate Krempe die Werke erschaffen.

Gesamtschullehrer Georg Troles, der für den Kulturbereich in der Schule zuständig ist, hatte die Idee dazu. "Wir wollten zu unserem neuen Schulnamen auch künstlerisch tätig werden. Die Idee, mit der lokalen Kunstszene zusammenzuarbeiten, war da. Dazu wollten wir insbesondere unsere Sprachförderklasse einbinden, in der Kinder mit Migrationshintergrund Deutsch lernen", berichtet Troles. Er sprach die bekannte Anrather Künstlerin an. Beate Krempe war begeistert, und zusammen ging man noch einen Schritt weiter. Als Schirmherren der Aktion konnten der Vereine "Anrath 1tausend" und der Arbeitskreis Fremde in Willich gewonnen werden. Letzterer kümmert sich um die Flüchtlinge in Willich und betreut auch deren Kinder an den Schulen. "Bei uns wird oft vergessen, dass wir auch die Kultur vor Ort fördern. Letztendlich haben wir uns aus der Musikszene herausgebildet", sagte gestern Markus Gather von "Anrath1tausend" bei der offiziellen Einweihungsfeier der Kunstwerke, die das große Treppenhaus und das Pädagogische Zentrum in der Gesamtschule zieren.

Finanziell wurde das Projekt über den Bundesverband Bildender Künstler (BBK) in Berlin unterstützt, bei dem man das Projekt vorgestellt hatte. Der BBK stellte das gesamte Material zur Verfügung. Die 13 Schüler von der fünften bis zur achten Klasse trafen sich außerschulisch an vier Nachmittagen mit Krempe in der Schule. Dort arbeiteten sie gemeinsam an den Objekten. Wobei es vorab im allgemeinen Kunstunterricht eine generelle Auseinandersetzung mit den Werken und Arbeiten von Leonardo da Vinci gegeben hatte.

"Das Interesse unserer Schüler, an der Kunstaktion mitzumachen, war groß. Jeden Nachmittag kamen weitere Schüler dazu, um ein Stückchen mitzuerleben, wie gearbeitet wurde", freut sich Schulleiter Eduardo Träger über das Interesse. In der Kunstgruppe selbst ging es multikulturell zu. Schüler mit deutschen, niederländischen, türkischen, russischen und italienischen Wurzeln sowie Kinder aus dem Kosovo, Syrien, Bosnien und Georgien entwarfen die Motive, die sich alle rund um den Namensgeber der Schule drehen, und gestalteten sie mit Acrylfarben.

(tref)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort