Stadt Willich Kulturhalle: Heyes fragt die Nachbarn

Stadt Willich · Die Kulturhalle in Schiefbahn dürfte vorerst gesichert sein. Fast alle Nachbarn, auch die Beschwerdeführer, haben mittlerweile schriftlich erklärt, dort mit Veranstaltungen einverstanden zu sein, die erst nach Mitternacht enden.

 In der Kulturhalle in Schiefbahn an der Ecke Schulstraße / Schillerstraße dürfen voraussichtlich einige Veranstaltungen stattfinden, die nach Mitternacht enden. Eine entsprechende Befragung der Nachbarn ist fast abgeschlossen.

In der Kulturhalle in Schiefbahn an der Ecke Schulstraße / Schillerstraße dürfen voraussichtlich einige Veranstaltungen stattfinden, die nach Mitternacht enden. Eine entsprechende Befragung der Nachbarn ist fast abgeschlossen.

Foto: Kaiser

Sogar Willichs Bürgermeister Josef Heyes selbst klingelte in den vergangenen Tagen bei einigen direkten Nachbarn der Kulturhalle Schiefbahn, sammelte Unterschriften und Einverständniserklärungen. Dabei geht es, nachdem zwei Familien den Petitionsausschuss des Landtages eingeschaltet hatten (die RP berichtete), um die zukünftige Nutzung der Kulturhalle.

Und es sieht gut aus, dass dort beispielsweise der Schiefbahner Frauenchor "Belcanto" am 5. Oktober sein 40-jähriges Bestehen oder der Männerchor "Cäcilia" am 16. November sein beliebtes "Cäcililienfest" bis längstens ein Uhr nachts feiern können. Denn bisher erklärten alle Nachbarn der Schul- und Schillerstraße ihre schriftliche Zustimmung, auch mit weiteren bis nach Mitternacht dauernden Veranstaltungen (etwa zehn im Jahr) einverstanden zu sein, wenn bestimmte Regeln der gegenseitigen Rücksichtnahme eingehalten werden. "Über 20 Unterschriften haben wir schon, es fehlen noch drei, und diese Familien waren entweder verreist oder konnten aus anderen Gründen noch nicht angetroffen werden", sagte Heyes gestern.

Vor wenigen Wochen waren erneut Verantwortliche des Petitionsausschusses des Landtages in Willich gewesen. Sie ließen sich unter anderem über das Brand- und Lärmschutzgutachten unterrichten. Um deren Vorgaben umzusetzen, muss die Stadt rund 200.000 Euro aufwenden. Hierfür muss der Rat aber noch die erforderlichen Mittel bereitstellen. Für die Übergangszeit hatte der Ausschuss vorgeschlagen, eben diese Einverständniserklärungen einzuholen.

"Natürlich sind auch wir Beschwerdeführer damit einverstanden, wenn bestimmte Auflagen eingehalten werden", sagte gestern Werner Bechtel, der wie die Familie Steves ebenfalls unterschrieben hat. Zunächst hatte unter anderem Jakob Steves selbst versucht, diese Unterschriften zu bekommen. Er hatte dann, als er sich wohl so manche Kritik über die eingereichte Beschwerde anhören musste, den Bürgermeister eingeschaltet. Josef Heyes kümmert sich selbst, ihm half Matthias Kaulen von der Schiefbahner Katholischen Jungen Gemeinde (KJG.) Größtenteils alle infrage kommenden Nachbarn haben bisher unterschrieben.

Als Anhang zu der Unterschriftenliste wurden Veranstaltungen genannt, die bis 22 oder ein Uhr nachts dauern könnten. So beispielsweise bis 22 Uhr: Generalversammlung Sebastianer, Schulfeste, die Willicher Tafel oder die Ausgabe der Martinstüten. Bis ein Uhr waren dies unter anderem: Stiftungsfest "Blitz", die Karnevalssitzung von KJG, Torfmöps oder katholische Frauengemeinschaft. Und als Auflagen wurden bei den Spätveranstaltungen aufgeführt: Höchst-Lärmpegel von 60 Dezibel, nach 22 Uhr nur noch Ausgang von der Schillerstraße (auch für die Raucher) sowie Taxi An- und Abfahrten nur über die Schillerstraße.

"Gut wäre es auch, wenn wir, sollten einmal Veranstaltungen aus dem Ruder laufen, einen direkten Ansprechpartner, an den wir uns dann direkt werden können, ohne gleich die Polizei einzuschalten", hatten die Beschwerdeführer erbeten. Auch dies sicherte ihnen die Verwaltung zu. Nach wie vor müssen die künftigen Veranstaltungen aber bei der Stadt angemeldet werden. Aber in Kürze dürfte es die Verwaltung durch die vorliegenden Unterschriftslisten einfacher haben, die entsprechenden Genehmigungen zu erteilen.

(wsc)
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