Stadt Willich Keine Verkehrsprobleme zu befürchten

Stadt Willich · Bringt das Neubau-Gebiet Fontane-Straße ein erhebliches zusätzliches Verkehrsaufkommen? Im Planungsausschuss gaben die Experten Entwarnung.

 Richtfest für die neuen Flüchtlingshäuser an der Fontanestraße Ende Mai vergangenen Jahres.

Richtfest für die neuen Flüchtlingshäuser an der Fontanestraße Ende Mai vergangenen Jahres.

Foto: WOLFGANG KAISER

Das geplante Neubaugebiet Fontanestraße wird nur geringe Zusatzbelastungen im Verkehrsnetz bringen. Sie können vom vorhandenen Straßennetz ohne Probleme leistungsfähig abgewickelt werden. Das sind die Kernaussagen des Verkehrsgutachtens Fontane-Straße, das am Donnerstagabend im Planungsausschuss vorgestellt wurde. Die Verwaltung hatte das Büro "Planersocietät" aus Dortmund mit der Prüfung von drei Varianten beauftragt.

Diplom-Ingenieur Jan Diesfeld stellte die Ergebnisse vor. Bei Variante A ging er von 36 neuen Wohneinheiten aus - der westliche Teil (22 Wohneinheiten) soll über die Fontane- und die Jakob-Germes-Straße befahren werden, der östliche (12 Wohneinheiten) soll über die Johannes-Spaetgens- und die Jakob-Germes-Straße angefahren werden. Im Baugebiet würden 128 Bewohner angesiedelt werden. Aus diesen angesetzten Werten ergibt sich für die Bewohner ein Verkehrsaufkommen für Variante A von gerundet 160 Pkw-Fahrten pro Tag.

Variante B erschließt 31 Wohneinheiten ausschließlich über die Fontane- und die Jakob-Germes-Straße - und geht von etwa 111 Bewohner aus. Diese würden 138 Fahrten täglich verursachen.

Variante C würde 48 Wohneinheiten mit 171 Bewohnern und insgesamt 212 täglichen Fahrten umfassen. Der westliche Teil des Gebietes würde über ein Teilstück einer noch zu bauenden Nordumfahrung und dann über die Fontane- und die Jakob-Germes-Straße angesteuert werden. Die Zufahrt zum östlichen Teil würde dann über die Johannes-Spaetgens- und die Jakob-Germes-Straße erfolgen. Diese Variante hätte die gravierendsten Folgen: Die Experten rechnen damit, dass zusätzlich auch Autofahrer, die jetzt nördlich der Hochstraße wohnen, über die Fontane-Straße eine neue Ortsausfahrt gewinnen würden.

Außerdem hatten sie bei allen drei Varianten noch zusätzlichen Besucherverkehr einkalkuliert. "Insgesamt ist durch das Wohngebiet je nach Variante mit einem Neuverkehr von gerundet 160 bis 238 Kfz-Fahrten pro Werktag zu rechnen", so das Gutachten, das Thema im Planungsausschuss war.

Die Verwaltung hatte in ihrer Vorlage zu Variante C noch ergänzt: Diese Verkehrsverlagerungen erhöhen die Verkehrsmengen auf der Fontanestraße sowie im nördlichen Teil der Willicher Straße zwar, aber trotzdem liegen die geschätzten Gesamtverkehrsbelastungen auf beiden Straßen noch in einem Bereich, der für verkehrsberuhigte Bereiche beziehungsweise Tempo 30-Zonen verträglich ist". Sie empfahl, dass die Variante A weiter verfolgt werden solle.

Die Fraktionen waren sich einig, dass sie das in der Sitzung noch nicht entscheiden, sondern noch in den Gesamtfraktionen diskutieren wollten. Christian Winterbach (Grüne) fragte noch, ob auch Maßnahmen im Bereich ÖPNV überlegt worden seien. Dazu merkte Ulrich Bünstorf (SPD) an, dass ja gerade Überlegungen für einen Bürgerbus durch Schiefbahn angestellt werden. Außerdem wollte er, dass die Planungen so gemacht werden sollen, dass ausreichend Platz für Radwege vorhanden ist.

Außerdem hatte Christian Pakusch (CDU) noch die Frage, ob bei Variante C der kleine Kreisverkehr an der nördlichen Spitze der Willicher Straße ausreichend sei - das sei kein Problem, so Diesfeld. Er gehe von 6000 Kfz aus, ein kleiner Kreisverkehr könne 10 000 Kfz und mehr bewältigen.

Die Fraktionen einigten sich darauf, dass es noch im ersten Quartal 2018 eine Entscheidung geben solle.

(djm)
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